Rezension

Spannender Krimi

Sterbekammer - Romy Fölck

Sterbekammer
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

In der alten Mühle, die sich in der Nachbarschaft der Polizistin Frida Paulsen befindet, wird die Leiche des Bewohners gefunden. Es hat den Anschein, als ob der alte Mann, der recht zurückgezogen gelebt hat und als ziemlich streitlustig galt, von der Treppe gestürzt wäre. Frida kümmert sich um die Tiere, die nun ohne ihren Besitzer auskommen müssen. Den Hund kann sie auf dem Apfelhof der Eltern unterbringen. Doch der Kater ist scheu, sodass Frida regelmäßig zur Mühle fährt, um ihn zu füttern. Dabei entdeckt sie eine Bodenklappe. Als Frida die Klappe öffnet, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen, denn der Kellerraum ist wie eine Gefängniszelle eingerichtet. Frida verständigt sofort ihre Kollegen. Schon bald liegt der Verdacht nahe, dass in diesem Raum die Frau, die vor Jahren spurlos in der Marsch verschwand, gefangen gehalten wurde. Der alte Fall wird erneut aufgerollt.....

"Sterbekammer" ist nach "Totenweg" und "Bluthaus" bereits der dritte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt problemlos. Denn Romy Fölck versteht es wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Frida muss sich nicht nur mit einem neuen Chef arrangieren, der sie offensichtlich genau im Auge hat, sondern auch noch mit privaten Problemen. Denn ihr Vater hat anscheinend Sorgen, über die er nicht sprechen möchte. Außerdem hat es das Ermittlerteam nicht nur mit dem alten, ungelösten Vermisstenfall zu tun, sondern auch noch mit einem mysteriösen Mord, der sich an einer Tankstelle ereignet hat. Das aktuelle Geschehen wird außerdem gelegentlich von Rückblicken in die Vergangenheit, die mit "Ich-Tag X" gekennzeichnet sind, unterbrochen. Diese Einschübe sind zunächst nicht richtig einzuordnen, regen dadurch aber zum Spekulieren an. Langweilig wird es bei diesen Ermittlungen nie, denn sowohl der Krimianteil, als auch die privaten Nebenhandlungen der Hauptcharaktere sind durchgehend interessant. 

Der Schreibstil ist angenehm lesbar. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten lebhaft vorstellen und deshalb ganz in die Handlung eintauchen. Gerade die Beschreibungen der Marsch wirken so authentisch, dass man die entsprechenden Szenen mühelos vor Augen hat und sich Land und Leute vorstellen kann. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch deshalb bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass die Spannung stetig steigt und dass man, fast bis zum Schluss, nicht sicher sein kann, was wirklich passiert ist. 

Ich habe bereits alle Bände der Reihe mit großer Begeisterung gelesen. Auch bei diesem Teil konnte mich die lebendigen Beschreibungen der Handlungsorte und Charaktere wieder schnell in den Bann der Ereignisse ziehen. Die Spannung war für mich durchgehend spürbar, sodass ich das Buch erst aus der Hand legen mochte, als ich am Ende angekommen war.