Rezension

Spannender Krimi aus Nordfriesland mit Mystery-Elementen

Deichmörder - Hendrik Berg

Deichmörder
von Hendrik Berg

Bewertet mit 5 Sternen

Im 19. Jahrhundert in Kleebüll, einem kleinen (imaginären!) Dorf in Nordfriesland, bricht der Deich, während das Dorf in der Kirche und der Deichvogt Michael Hansen bei seiner Geliebten ist und somit schwere Schuld auf sich lädt. 150 Jahre später zieht das Ehepaar Eva und Till Becker aus Berlin in eine der alten Katen am Michael-Hansen-Koog. Eva wurde in Berlin von einem Stalker verfolgt und versucht nun, in der Idylle und Abgeschiedenheit des Dorfes und der weiten Landschaft zur Ruhe zu kommen. Dies gelingt jedoch nicht, denn es scheint im Haus zu spuken. Die Dorfbewohner sprechen zudem von einem "schwarzen Mann", der immer wieder auftaucht. Eva beginnt nachzuforschen und ist damit nicht alleine. Auch der Stalker in Berlin hat noch nicht aufgegeben...

Was zuerst auffällt, ist der sehr gut geschriebene und flüssig zu lesende Erzählstil, der einen sofort mitreißt in die Geschichte. Auch die Beschreibungen der Figuren und Ereignisse sind sehr dicht und eindringlich. Man hat schnell Symphatie /Abneigung gegen bestimmte Figuren und fiebert mit ihnen mit.

Die schönen und düsteren Landschafts- und Wetterbeschreibungen runden das Ganze sehr gelungen ab und schaffen eine idyllische und bedrohliche Atmosphäre, die gut zur Geschichte passt.

Das Ende hat mir besonders gefallen, da es für mich sehr überraschend war. Ich mag Bücher, die nicht vorhersehbar oder platt sind.

Dazu zählen auch die Mystery-Elemente, die ich nicht erwartet hätte. Sie machen den Regionalkrimi zu etwas Besonderem, da sie die überlieferten Geschichten und den Aberglauben der Menschen der Region schön widerspiegeln.

Ich kann das Buch daher sehr empfehlen. Mir hat es so sehr gefallen, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich freue mich schon auf einen etwaigen Nachfolger. :-)