Rezension

Spannender Krimi, fast ein Thriller, vor der schönen Kulisse Helgolands

Totenfels - Tim Erzberg

Totenfels
von Tim Erzberg

Bewertet mit 5 Sternen

Der vierte Helgoland-Teil aus der Feder von Tim Erzberg ist brisant.    Durch den anhaltenden Dauerregen kommt ein Hang ins rutschen und    legt einen Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg frei. Dieser muss    nun entschärft werden, was sich als problematisch herausstellt. Kurz    darauf wird in einem Tunnel eine Leiche gefunden und Anna wird    persönlich bedroht.

Ich habe die Reihe um Anna Krüger von Anfang an verfolgt, der vierte Teil der Reihe steht den ersten drei in nichts nach. Für mich ist der Schauplatz Helgoland immer wieder reizvoll, inzwischen habe ich das Gefühl, die Insel durch die Reihe um Anna Krüger gut zu kennen, da sich ihre Wege nachverfolgen lassen und die Atmosphäre der Insel sehr gut rüberkommt. Auch wenn ich persönlich noch nie auf Helgoland war.

In "Totenfels" gibt es zwei Handlungsstränge, den in der Gegenwart und einen der am 18. April 1945 spielt, der Countdown, der die Sprengung der unterirdischen Bunkeranlagen durch die Briten beschreibt. In der Gegenwart spielt sich die Handlung vor dem Hintergrund der Entschärfung eines Blindgängers ab, wofür die Insel evakuiert werden muss. Logistisch ein Akt, zudem gibt es Bewohner, die sich der Evakuierung entziehen wollen, so dass Anna, Paul und Saskia alle Hände voll zu tun haben. Wie passt der Fund einer Leiche im Felsen zur aktuellen Handlung? Als wäre die Evakuierung nicht schon genug Stress, bekommt Anna Drohnachrichten von einem Unbekannten. Und dazu leidet sie immer noch unter den Migräneattacken durch Stalin, wie sie ihren inneren Feind nennt.

Ich fand die Handlung am Anfang noch mäßig spannend, das hat sich aber ab etwa der Mitte geändert. Die Spannungskurve steigt rapide an und hält sich bis zum Ende. Dabei nehmen sich die Handlungsstränge nichts, ich habe atemlos die Bergung des Blindgängers und Annas privaten Stress verfolgt. An Anna war ich ganz nah dran, ihre Kopfschmerzattacken habe ich hautnah miterlebt. Allerdings hätte ich sie an vielen Stellen auch schütteln mögen, wieso meint sie immer alles alleine austragen zu müssen? Wieso hat sie sich Paul nicht gleich anvertraut? Ihr Medikamentenabusus ist besorgniserregend, wohl auch ein Grund, weswegen sie sich nicht sicher ist was Realität, was Wahnvorstellungen sind.

Fazit: Spannender Krimi, fast ein Thriller, vor der schönen Kulisse Helgolands. Ein Bonus ist für mich der geschichtliche Hintergrund zur Insel. 5 Sterne.