Spannender Krimi mit hochinteressantem Hintergrund
Bewertet mit 4.5 Sternen
Die Frauen der jüdisch-orthodoxen Gemeinde sind schockiert. Ein Unbekannter überfiel und vergewaltigte eine junge Frau, die gerade aus dem rituellen Tauchbad gekommen war. Die Lehrerin Rina Lazarus, die sich um das Tauchbad kümmert und das Opfer gefunden hat, scheint die einzige Zeugin zu sein, weshalb Detective Pete Decker vom Los Angeles Police Department auf ihre Mithilfe hofft. Leider findet sich jedoch kein Ermittlungsansatz und noch dazu wird Rina das Gefühl nicht los, dass irgendjemand sie verfolgt…
Ein ungewöhnlicher Krimi, der den Leser in eine Welt entführt, die so gänzlich fremd erscheint, obwohl sie mitten in einer Stadt wie Los Angeles liegt. Die kleine Gemeinde lebt nach strengen Glaubensgrundsätzen, bleibt für gewöhnlich unter sich und betrachtet jeden Fremden mit Misstrauen. Ich erfuhr beim Lesen so einiges über diese jüdische Glaubensrichtung, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Das machte die Handlung umso interessanter – und die Ermittlungsarbeit für den Detective umso schwieriger.
Die Charaktere empfand ich als vielschichtig und sympathisch, den Fall als durchgehend spannend mit der Möglichkeit zum Mitermitteln. Es gibt mehrere Verdächtige, eine zeitgleiche Serie von Sittlichkeitsdelikten in der Stadt und natürlich in der Vergangenheit schon häufiger antisemitisch begründete Vorfälle. Pete Decker ist sich jedenfalls schnell sicher, dass weitere Taten zu befürchten sind und daher Eile angesagt ist. Davon abgesehen fühlt er sich von Rina angezogen, doch eine Beziehung zwischen den beiden scheint unmöglich.
Dass es doch eine Beziehung geben wird, erschließt sich aus der Tatsache, dass wir es hier mit dem ersten Band der mittlerweile 22 Bände umfassenden Decker/Lazarus-Reihe zu tun haben. 22 ist eine beeindruckende Zahl, doch mir gefiel der erste Band so gut, dass ich hier sicher weiterlesen werde.
Fazit: Spannender Krimi mit hochinteressantem Hintergrund. Habe ich in einem Rutsch gelesen.