Spannender Krimi mit schwachen Ende
Bewertet mit 3.5 Sternen
Der Buchhändler von Petra Johann hat mir eigentlich gut gefallen. Zwar mehr Krimi als Thriller (aber Thriller verkauft sich halt besser), schafft es Petra Johann eine Story zu entwickeln, die vor allem durch die Charaktere und die dörfliche Atmosphäre besticht.
Erik Lange übernimmt in einer kleinen Stadt die Buchhandlung. Bald schon lernt er einige Einwohner kennen und findet auch Anschluss. Als ein kleines Mädchen verschwindet, beginnt eine große Suche, an der sich neben der Polizei auch die Anwohner beteiligen.
Im ersten Teil lernt man vor allem die wichtigsten Personen kennen. Diese sind gut dargestellt, allerdings sind es erst mal recht viele.
Der zweite Teil steht im Zeichen der Ermittlungen. Die beiden ermittelnden Polizistinnen arbeiten sehr gut zusammen. Allerdings geraten die Ermittlungen zuweilen sehr lang, andere Personen wie Erik Lange treten völlig in den Hintergrund.
Im letzen Abschnitt geht es dann richtig spannend weiter, was auch daran liegt, dass Petra Johann hier ein schwieriges Thema von einer unüblichen Seite beleuchtet, die Dynamik unter den Personen gerät ausser Kontrolle und die Handlung bekommt das Tempo, was im zweiten Teil manchmal fehlte.
Bis dahin wäre es ein guter Krimi gewesen, wenn nicht plötzlich alle wichtigen Fragen z.B. nach dem Täter im Schnelldurchlauf auf den letzten drei Seiten geklärt werden, einige Fragen bleiben unbeantwortet. Ein Epilog hätte hier gut getan.