Rezension

spannender Kriminalroman in der Zeit der Machtergreifung Hitlers

Märzgefallene - Volker Kutscher

Märzgefallene
von Volker Kutscher

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zum Inhalt:

Berlin im Februar 1933: Am Nollendorfplatz wird eine mit Taubenkot bedeckte Leiche gefunden. Doch was zunächst aussieht wie der Tod eines Stadtstreichers entwickelt sich schnell zu einer Mordserie an Veteranen des 1. Weltkrieges. Das Opfer war Mitglied einer Gruppe von Soldaten, die in der "Operation Alberich" im Jahre 1917 in Frankreich verbrannte Erde und einen Goldschatz hinterlassen haben. Detailliert geschildert wird dieses Geschehen im Roman "Märzgefallene" des Leutnants von Roddeck, der in wenigen Tagen erscheinen soll. Wer steckt hinter den Morden und was ist aus dem Goldschatz geworden?

Die Aufklärung dieses Falles wird dadurch erschwert, dass Gereon nach dem Brand des Reichstags zur politischen Polizei abkommandiert wird und dort Kommunisten vernehmen soll. Während Gereon diese Arbeit stoisch erledigt und noch glaubt, dass das Erstarken der Nazis nach den Wahlen beendet sein wird, hält seine Verlobte Charly es bei der Polizei nicht mehr aus, weil sie dort von Hitler-Sympathisanten umgeben ist.

Fazit:

Mich hat das Buch sehr beeindruckt, weil Volker Kutscher es schafft, aus meiner Sicht sehr realistisch die unterschiedliche Sichtweise der Menschen auf die Machtergreifung von Hitler zu vermitteln. Während Gereon dies alles nur für eine kurze Episode hält, die schnell vorüber gehen wird, machen die Geschehnisse Charly Sorgen und sorgen dafür, dass sie letztlich ihren Job kündigt. Die Lösung des Kriminalfalls erscheint mir ein wenig konstruiert und sehr auf ein Happy End bedacht, aber alles in allem kann ich das Buch sehr empfehlen! Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Gereon und bin sehr gespannt, wie sich das Eheleben von ihm und Charly so gestaltet und ob die beiden in Deutschland bleiben werden.