Rezension

Spannender Kriminalroman nach einem wahren Fall im Hamburg der Nachkriegsjahre

Im Haus der Lügen - Jürgen Ehlers

Im Haus der Lügen
von Jürgen Ehlers

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem historischen Kriminalroman entführt uns der Autor Jürgen Ehlers in das Hamburg der Nachkriegsjahre von 1947 bis 1955. Zum bereits sechsten Mal steht dabei Kommissar Wilhelm Berger im Zentrum des Geschehens, man kann dieses Buch aber auch problemlos lesen und verstehen, wenn man, so wie ich, die ersten Bände mit ihm noch nicht kennt.  

Alles beginnt mit einer männlichen Leiche in einem See bei Hamburg, die dort in einem Seesack versenkt wurde. Zunächst glaubt man, ein weiteres Opfer des sogenannten "Trümmermörders" vor sich zu haben, der gerade für Angst und Schrecken sorgt, doch da kommen bei den Ermittlern schnell Zweifel auf. Bereits die Identifizierung des Mannes gestaltet sich äußerst schwierig und so müssen Kommissar Berger und seine Kollegen viel Geduld aufbringen, bis sie den wahren Hintergründen des Mordes auf die Spur kommen. 

Der Autor erzählt in diesem eher ruhigen, aber dennoch jederzeit packenden Kriminalroman nicht nur die Geschichte einer spannenden Mörderjagd, die sich über insgesamt 8 Jahre erstreckt und auf einem wahren Fall beruht, sondern bietet darüber hinaus auch noch tiefe und stimmungsvolle Einblicke in das Hamburg der Nachkriegsjahre, das die Folgen des zweiten Weltkrieges noch lange nicht überwunden hat. Hier merkt man jederzeit, wie intensiv der Autor recherschiert hat, um ein genaues Bild dieser Zeit abbilden zu können. Die gut aufgebaute Geschichte besticht zudem durch seine überzeugend gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten, die die Geschichte über die gesamte Länge tragen und immer wieder für überraschende Wendungen gut sind.

Wer auf historische Kriminalromane vor realem Hintergrund steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.