Rezension

spannender, kurzweiliger, temporeicher und fesselnder Thriller

Das Vermächtnis der Orphans -

Das Vermächtnis der Orphans
von Gregg Hurwitz

Bewertet mit 5 Sternen

Gregg Hurwitz – Das Vermächtnis der Orphans (5)

Nur noch einen letzten Job, dann hätte Evan Smoak, auch als Orphan X oder der Nowhere Man bekannt, seine Busse getan und könnte ein "normales" Leben führen.
Schon als Kind von einem Geheimprojekt der Regierung zum Killer ausgebildet, will Evan eigentlich nur noch seine Ruhe.
Er nimmt einen letzten Auftrag an, nichtsahnend, dass dieser Fall komplizierter ist, als alle, die er bisher erledigt hat. Nicht ahnend, das er selbst zur Zielscheibe wird und man ihm dicht auf den Fersen ist. Er muss sich entscheiden, entweder seinen Auftraggeber zu beschützen und vielleicht bei dem Versuch umkommen oder sich zurückzuziehen, und ein normales Leben führen...

Ich hoffe doch sehr, dass es nicht der letzte Band aus der "Orphan Reihe" von Gregg Hurwitz ist.
Der kleine Cliffhanger am Ende lässt allerdings vermuten, dass die Geschichte von Evan noch nicht auserzählt ist.

Ich habe bisher alle Bände der Orphan-Reihe und einige weitere Bücher von Gregg Hurwitz praktisch inhaliert.
Der Autor hat einen tollen, unaufgeregten aber dennoch sehr spannenden Erzählstil, der mich bereits auf den ersten Seiten fesseln konnte. Gekonnt webt er wissenschaftliche Fakten zu Methoden, Motiven und Waffen in die Geschichte ein, sodass das hohe Tempo und die Spannung nicht gestört werden.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, der Thriller wird schnell zum Pageturner.
An Gewalt und Brutalität wird hier nicht gespart, genau wie in den Vorgängern der Reihe auch, deswegen ist die Story vielleicht nichts für zartbesaitete Leser, aber wer bereits Bücher des Autoren kennt, wird wieder auf seine Kosten kommen.
Die Story kann unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden, um den vollen Lesegenuss zu genießen, empfehle ich aber die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
 
Das Tempo ist hoch, die Spannung ebenfalls, es gibt viel Action, ein klein wenig Humor zum auflockern, schlagfertige Dialoge, Überraschungen, Sackgassen und Stolpersteine. Dazu kommt eine kleine aber feine Auswahl an Charakteren, viele davon schon bekannt aus den vorherigen Bänden der Thriller-Reihe.
So treffen wir auch Jo, ein weiteres Mitglied der Orphan-"Familie" wieder, die das Herz am rechten Fleck hat, dennoch schlagfertig ist. Außen tough, innen weicher Kern. Ich mochte sie auf Anhieb und am PC ist sie natürlich ein Ass.
Evan Smoak, ich mochte ihn von der ersten Seite des ersten Romans und wenn ich zurückblicke, hat er schon eine ordentliche Entwicklung durchgemacht. Natürlich gibt er alles von sich, erledigt seine sich selbstauferlegten Aufgaben und versucht die Unschuldigen zu schützen. Ich hoffe sehr, dass es weitere Bücher um Evan geben wird, auch weil das jetztige Buch wieder einen Cliffhanger eingebaut hat. Er ist ein charmanter Killer, der mit seiner Vergangenheit hadert. All das ist sicherlich nicht neu, und gab es schon in unzähligen Thrillern, dennoch, Evan Smoak ist besonders und ich mag die Story, die sich Gregg Hurwitz für ihn ausgedacht hat.

Neben der fesselnden, spannenden Thriller-Atmosphäre nimmt sich der Autor Zeit seine Figuren und die Schauplätze detailliert und lebhaft auszuarbeiten. Die Handlung ist komplex und detailreich, und trotzdem ist sie kurzweilig und mitreißend, sodass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte bzw. Wollte.
Ich bin wieder begeistert. Lesegenuss pur. Und natürlich gibt es von mir eine Leseempfehlung für die komplette Thriller-Reihe.

Das Cover ähnelt den vorherigen Büchern, was mir gut gefällt und den Wiedererkennungswert erhöht.

Fazit: spannender, kurzweiliger, temporeicher und fesselnder Thriller mit einem Killer, der jetzt für die  Seite der Guten arbeitet. 5 Sterne.