Rezension

Spannender Nordsee-Krimi

Akte Nordsee - Der Teufelshof
von Eva Almstädt

Bewertet mit 5 Sternen

Die Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit eines alten Freundes eingeladen. Es wird ein rauschendes Fest gefeiert, das bis in die Morgenstunden dauert. Als eine Nachbarin der Brautleute am nächsten Morgen Hilfe braucht, betritt sie den Hof der Familie. Sie macht dort eine grauenvolle Entdeckung, denn der Bräutigam ist angeschossen und seine Eltern liegen ermordet im Bett. Nur die Braut wird unverletzt in der Scheune aufgefunden. Als die Polizei scheinbar keinen anderen Hinweisen nachgeht, sondern davon ausgeht, dass die Braut für diese schreckliche Tat verantwortlich ist, beginnt Fentje Jacobsen auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft sie wieder auf den Journalisten Niklas John, der die Braut von früher kennt und ebenfalls davon überzeugt ist, dass sie unschuldig ist. Fentje und Niklas ahnen nicht, dass ihre Nachforschungen sie in große Gefahr bringen werden...

"Der Teufelshof" ist nach "Am dunklen Wasser" der zweite Band der Akte-Nordsee-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann mühelos folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, denn wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten werden in die Handlung eingestreut. Um die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere und ihr zunächst eher angespanntes Verhältnis nachzuvollziehen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. 

Eva Almstädt gelingt es wieder hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, bei denen man sowohl der Anwältin Fentje Jacobsen als auch dem Journalisten Niklas John über die Schulter schaut. Beide stellen ihre Nachforschungen zunächst unabhängig voneinander an und tragen dabei unterschiedliche Puzzleteilchen zusammen. Obwohl man durch die wechselnden Perspektiven einen guten Überblick bekommt, kann man sich nicht vorstellen, wer und was genau hinter der grausamen Tat steckt. Der Fall ist äußerst rätselhaft und gut dazu geeignet, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und möchte unbedingt ergründen, was im Haus der Brautleute geschah. Da Niklas und Fentje offenbar in ein Wespennest stechen, geraten sie in Gefahr. Das sorgt dafür, dass sich die bereits aufgebaute Spannung nochmals steigert. 

Ein spannender Nordsee-Krimi, der durch ein sympathisches Ermittlerteam überzeugt und dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.