Rezension

Spannender Reihen-Auftakt - etwas vorhersehbar, aber trotzdem ein tolles Leseerlebnis

Infiziert (Bd.1) - Teri Terry

Infiziert (Bd.1)
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe die Gelöscht-Trilogie von Teri Terry und war daher sehr gespannt auf den neuen Reihen-Auftakt „Infiziert“. Schon beim Interview auf der Frankfurter Buchmesse hatte die Autorin von ihrer neuen Reihe erzählt und mich erfolgreich neugierig gemacht. Das Buch lässt sich trotz seines Umfangs super schnell lesen. Zum einen fliegt man dank des angenehmen Schreibstils durch die Seiten, zum anderen möchte man die ganze Zeit wissen, wie es mit Callie weitergeht.

Shay bekommt einen furchtbaren Schrecken, als sie durch Zufall die zwölfjährige Callie auf einer Vermisstenanzeige entdeckt. Vor über einem Jahr war sie Callie begegnet und hatte kurz mit ihr gesprochen. Wenig später beobachtete Shay, wie Callie in ein Auto stieg. Nie im Leben wäre sie darauf gekommen, dass sie in diesem Moment Zeugin eines Verbrechens wurde. Denn Callie wurde entführt und als Forschungsobjekt missbraucht. Zusammen mit Callies Bruder Kai geht Shay nun den wenigen Spuren nach, die sie haben. Währenddessen braut sich eine tödliche Katastrophe zusammen. Der Erreger, mit dem Callie infiziert wurde, ist aus dem Forschungslabor entkommen und tötet immer mehr Menschen. Unaufhaltsam breitet sich die Seuche aus, bis auch Shay erste Symptome der Krankheit zeigt.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des für Teri Terry typischen, sehr angenehmen Schreibstils unglaublich leicht gefallen. Die Kapitel sind kurz und abwechselnd aus der Sicht von Callie, Kai uns Shay geschrieben. Durch die wechselnde Perspektive bekommt man einen guten Rundumblick und durch Callies Sicht viele Informationen über das Forschungslabor. Ich bin regelrecht durch die Geschichte geflogen und habe das Buch an einem Tag verschlungen. Vordergründig geht es um die Suche nach Callie, bei der es nur sehr dürftige Spuren gibt. Auf der anderen Seite wird dem Leser die Gefahr des Erregers vor Augen geführt. Es war sehr beängstigend zu verfolgen, wie schnell der Erreger ganze Landstriche ausrottet. In unserer Zeit der regelmäßigen Terroranschläge muss man automatisch an eine Art biologische Kriegsführung denken, auch wenn das Buch nichts damit zu tun hat. Die Handlung ist vorhersehbar, was mich bei diesem Buch aber nicht gestört hat, da es wirklich toll zu lesen ist. Besonders gut haben mir die Kapitel aus Callies Sicht gefallen, da sie Insiderinformationen aus dem Inneren des Labors hat. Callie ist zudem eine sehr interessante Protagonistin, da sie anders ist als Shay und Kai. Mein einziger Kritikpunkt ist die fehlende Charaktertiefe. Leider sind die Charaktere nicht sehr gut ausgearbeitet. Man erfährt von Shay und Kai nicht so viel, besonders was ihre Emotionen angeht. Es ist mir schwergefallen mit ihnen mitzufühlen, da mir die Nähe zu den Charakteren fehlte. Trotz der wechselnden Perspektive betrachtet man den Großteil der Geschichte mehr aus der Ferne, was aber meiner Meinung nach an der ungewöhnlichen Sichtweise von Callie liegt. Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Wenn ihr Jugendbücher mit unterschwelliger Spannung und leichten Science Fiction- oder Mystery-Elementen mögt, lest das Buch unbedingt.

Fazit: „Infiziert“ ist ein spannender Reihen-Auftakt der Dark Matter-Trilogie von Teri Terry. Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil entwickelt sich das Buch zu einem richtigen Pageturner. Die Handlung ist etwas vorhersehbar, was mich bei diesem Buch aber nicht gestört hat. Besonders der Mix aus Endzeit-Atmosphäre und Mystery-Elementen hat mir gut gefallen.