Rezension

Spannender Reihenauftakt!

Böses Kind - Martin Krist

Böses Kind
von Martin Krist

Bewertet mit 5 Sternen

Seit Suse von ihrem Mann verlassen wurde, ist sie mit ihren drei Kindern völlig überfordert. Dazu kommt noch der Stress, genug Geld für die Wohnung und den Lebensunterhalt der kleinen Familie heranzuschaffen. Als ihre Teenager-Tochter Jacqueline dann auch noch spurlos verschwindet, gerät Suses Welt komplett aus den Fugen. Ihrer Vermisstenmeldung geht die Polizei auch nur halbherzig nach, da es schon einmal vorgekommen ist, dass Jacqueline nicht nach Hause gekommen ist. Als sich dann jedoch herausstellt, dass Jacquelines Rucksack am Fundort einer grausam verstümmelten Leiche entdeckt wird, beginnt für den ermittelnden Kriminalkommissar Henry Frei ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit.... 

 

"Böses Kind" ist der erste Fall für Kriminalkommissar Henry Frei und damit der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Martin Krist. Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Martin Krist versteht es wieder hervorragend, vom ersten Moment an Spannung aufzubauen und das Interesse am Fall und seinen Hintergründen zu wecken. 

Das neue Ermittlerteam, das vorwiegend aus Kriminalkommissar Henry Frei und seiner Kollegin Louisa Albers besteht, ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Denn Henry Frei wirkt außerordentlich pedantisch und seine Kollegin Albers scheint durch ihr Baby, das ihr nachts den Schlaf raubt, dauernd müde zu sein. Dennoch wirken die beiden sehr authentisch und nach kurzer Zeit hat man sich an die Eigenarten der beiden gewöhnt. 

Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven geschildert. Man beobachtet Kriminalkommissar Frei und sein Team bei den Ermittlungen und bekommt darüber hinaus einen guten Einblick in das chaotische Leben der völlig überforderten Suse. Außerdem gibt es immer wieder kurze Einschübe, in denen man eine gefangene Person beobachtet, die ängstlich auf ihren Peiniger wartet. Um wen es sich dabei handeln könnte, kann man nur erahnen. 

Relativ kurze Kapitel und rasante Wechsel der unterschiedlichen Perspektiven, sorgen dafür, dass man das Buch bereits früh nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Spannung knistert förmlich zwischen den Zeilen, sodass man gespannt beobachtet, was geschieht. Martin Krist versteht es auch in diesem Thriller wieder hervorragend, Spuren auszulegen, den man bei den eigenen Ermittlungen allzu bereitwillig folgt. Doch überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man bis kurz vor Schluss nicht weiß, was man eigentlich glauben und wem man vertrauen soll. Dadurch bleibt die Handlung durchgehend spannend und kaum vorhersehbar. Zum Ende hin steigt die Spannung sogar noch einmal an und gipfelt in einem grandiosen Showdown. 

Ich habe bereits einige Thriller von Martin Krist mit großer Begeisterung gelesen. Auch hier konnte er mich wieder durch sein rasantes Tempo und die unvorhersehbare Handlung überzeugen. Einmal angefangen, konnte ich das Buch erst aus der Hand legen, als ich am Ende angekommen war. Der fiese Cliffhanger, den der Autor ganz zum Schluss noch eher beiläufig einfließen lässt, weckt in mir die Neugier auf weitere Fälle mit Henry Frei und Louisa Albers. Ich werde ganz sicher zum nächsten Band greifen und bewerte diesen Reihenauftakt mit begeisterten fünf Sternchen!