Rezension

Spannender Roman, in den man sich erst einlesen muss

Das Knochenband
von Stuart MacBride

Bewertet mit 4 Sternen

Als ein Toter mit einem brennenden Reifen um den Hals gefunden wird, vermutet man zunächst einen Mord im Drogenmilieu. Doch das bleibt nicht der einzige Mord – geht ein Serienkiller in Aberdeen um? Detective Inspector Logan McRae hat noch weitere Fälle zu bearbeiten, ein verschwundenes junges Liebespaar, einen Juwelenraub, offenbar rassistisch bedingte Überfälle auf asiatische Männer und wird von seiner Vorgesetzten gewaltig unter Druck gesetzt.

Der Roman ist Teil einer Buchreihe um Logan McRae. Ich hatte zunächst einige Schwierigkeiten, in die Geschichte zu kommen, was u. a. daran liegt, dass Vieles aus den Vorgängerromanen vorausgesetzt wird und nicht noch einmal kurz angerissen wird. Dem Fall an sich schadet das nicht, aber viele der Nebenhandlungen, wie z. B. die um Wee Hamish bauen wohl auf den Vorgängerbänden auf und auch das Schicksal Samanthas, Logans Freundin, wäre einem wohl bekannter. So ergeben sich zunächst einige Fragezeichen, vieles kann man sich aber nach und nach zusammenreimen. Wer also einen Roman von Stuart MacBride lesen möchte, sollte besser beim ersten Band der Reihe beginnen.

 

Hat man sich einmal eingelesen, kann man sich an einem spannenden Roman mit skurrilen, teilweise überzeichneten Charakteren erfreuen, ebenso an einem guten Teil Humor (der vielleicht nicht jeden anspricht) und einer gut durchdachten Geschichte, deren Fäden nach und nach zusammenlaufen und die am Ende eine logische Auflösung präsentiert.

 

Die Charaktere erscheinen zunächst nicht besonders sympathisch, vor allem Logans Vorgesetzte DCI Steel, deren Aussagen größtenteils nicht jugendfrei sind, nervt zunächst nur. Mit der Zeit vermutet man aber, dass ihr Verhalten aufgesetzt sein könnte, auch hier weiß man ev. mehr, wenn man die Vorgängerromane bereits kennt. Tiefgehend beschrieben sind die Charaktere nicht, bei diesem Roman stört mich das aber nicht weiter.

 

Ein Wort noch zum Einband: Er fühlt sich rau an, was dem Buch etwas Besonderes gibt. Ich persönlich war aber froh, es in meine Leselotte stecken zu können, ich fand es in der Hand eher unangenehm. Trotzdem mag ich solche Besonderheiten!

 

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich empfehle ihn gerne weiter, man sollte aber, wie schon erwähnt, die Romane der Reihenfolge nach lesen. Ich habe mir schon weitere Romane der Reihe gekauft und freue mich darauf, sie zu lesen.