Rezension

Spannender Roman mit misslungenem Ende

Ein Wort, um dich zu retten
von Guillaume Musso

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Ein Wort, um dich zu retten" war das erste Buch von Guillaume Musso, das ich gelesen habe. Wer nicht gespoilert werden will, sollte den Klappentext besser nicht lesen - nur so viel sei verraten: Es geht um Raphaël, einen bislang erfolglosen Schriftsteller, der einen Job auf einer kleinen französischen Insel annimmt, um dort seinem großen Vorbild Nathan Fawles begegnen zu können. Dieser war einst ein gefeierter Autor, hat dann jedoch plötzlich seine Karriere beendet und sich vollständig zurückgezogen. Warum, das weiß niemand. Am Kontakt mit Raphaël hat Fawles jedenfalls kein Interesse - bis die geheimnisvolle Mathilde auftaucht und ein grausamer Mord geschieht.

"Ein Wort, um dich zu retten" ist aber nicht nur ein Krimi, sondern auch ein Buch über das Schreiben. Passend dazu werden die Kapitel stets mit einem Zitat eingeleitet, häufig von bekannten Autoren. Guillaume Musso schreibt sehr schön und sein Stil liest sich insgesamt sehr angenehm. Nur manche Dialoge wirken eigenartig gekünstelt. Die Figuren sind sehr interessant, vor allem Raphaël, der ständig über das Schreiben und seine Tätigkeit als Schriftsteller grübelt und der geheimnisumwobene Fawles.

Musso baut langsam Spannung auf. Das gelingt sehr gut, und ich wollte das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen. Leider nahm die Handlung dann etliche Wendungen, die ich nur teilweise passend fand. In den letzten Kapiteln wird es dann sehr abwegig und ganz zum Schluss sogar eigenartig kitschig.

Das Ende verleidet mir das Buch auch insgesamt - sehr schade, gerade wegen des vielversprechenden Anfangs und der wirklich gelungenen ersten Kapitel, und dem "Schreiben über das Schreiben". Wer über ein misslungenes Ende hinwegsehen kann, dem würde ich "Ein Wort, um dich zu retten" trotzdem empfehlen - und erneut dazu raten, den Klappentext gar nicht erst anzusehen.