Rezension

spannender Thriller

Purpurne Rache
von Jean-Christophe Grangé

Bewertet mit 4.5 Sternen

~~Jean-Christophe Grangé gehört zu den bekanntesten französischen Thrillerautoren. Mehrere seiner Bücher wurden bereits verfilmt. "Purpurne Rache" ist mit 768 Seiten ein dicker Spannungsklops. Beim deutschen Titel hatte mal, meiner Meinung nach, wenig Phantasie und hat an seinen Erfolg "Purpurne Flüsse" erinnert, was aber völlig unnötig ist, denn dieser neue Roman hat mich wirklich überzeugt - und hat gar nichts mit dem anderen zu tun.

Die Familie Morvan ist auf unterschiedlichste Weise in eine Reihe von Morden verwickelt, die durch ihre grausamen Details an einen bereits gefassten Serienmörder aus Afrika denken lassen. Schon damals hat Morvan senior in dingfest gemacht. Der neue Mörder wird von Erwan Morvan, dem Sohn gejagt. Aber schnell gibt es immer mehr Zusammenhänge, die andeuten, dass der oder die Täter durchaus den damaligen Ermittler treffen und involvieren wollen.

Die "Guten" in dieser Geschichte sind allesamt gebrochene Charaktere mit schweren psychischen und pysischen Problemen. Der dominate Vater hat seine drei Kinder nie verstanden und ihre Kindheit so verkorkst, dass sie mit Drogen und Depressionen zu kämpfen haben und sich doch  nicht von ihm lösen können. Dadurch werden die Ermittlungen von Erwan zusätzlich erschwert.

Mir hat die komplexe Handlung von der ersten Seite an gefallen. Die Spannung steigt stetig. Es kam bei mir nie Langeweile auf. Die Morde sind ziemlich brutal und erschreckend. Für zarte Gemüter dürfte die Geschichte nichts sein. Außerdem gibt es zwei, drei Dinge, die wohl etwas unrealistisch sind. Dennoch wurde ich nicht enttäuscht und war von der Auflösung sehr angetan.

Die größte Überraschung war am Ende für mich, dass es noch eine Forsetzung gibt, in der zumindest Erwan wieder eine Rolle spielen wird. Das freut mich, denn der Ermittler hat noch Potential und hat mir gut gefallen.