Rezension

spannender Thriller

Blutiges Gelübde -

Blutiges Gelübde
von Paul Decrinis

Bewertet mit 4 Sternen

Paul Decrinis – Blutiges Gelübde

Ermittlerin Sabrina Mara und ihr Kollege bzw Chef Kurt Hutnagl werden zum Tatort, einem bischöflichen Gymnasium gerufen. Dort wurde der Schulleiter vor der Schülerschaft von einem Amoktäter ermordet.
Sofort nehmen die beiden die Ermittlung auf, doch immer wieder kommt diese ins Stocken. Sabrina, die sich in den Fall hineinkniet, hat bald einen Verdächtigen gefunden. Die Jagd auf den Täter ist eröffnet, und doch scheint nichts so zu sein, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Zumal der Täter immer wieder Kehrtwendungen macht und weitere Opfer folgen... bis Sabrina selbst in den Fokus des Täters gerät.

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen.
Der Thriller lässt sich gut lesen, der Erzählstil ist streckenweise sehr detailliert, das mindert die Spannung aber kaum.
Wie der Name "Blutiges Gelübde" schon vermuten lässt, sind neben den Thrillerelementen auch eine gute Portion "Religion" und Glaubenssätze verhanden, die den Thriller in die Richtung von christlichen Glauben und Glaubensgrundsätzen aber auch Geheimbünde abschweifen lässt, sodass ich mich an einigen Stellen vielleicht ein wenig überfordert fühlte. Dennoch, hat mir der Thriller gut gefallen, ich konnte der Handlung fortlaufend folgen und das Tempo war ebenfalls recht hoch.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Mir war Sabrina Mara, die Ermittlerin, sympathisch. Sie ist klug und tough, agiert in vielen Fällen überlegt, auch wenn sie impulsiv ist und manchmal über das Ziel hinaus schießt. Sie ist mit Axel liiert, diese Beziehung ist gut in die Geschichte eingefügt worden. Auch Axel mochte ich gern.

Was mir besonders gut an der Geschichte gefallen hat, ist, das der Autor seine Leser auf verschiedene Irrwege mitnimmt. Immer wieder wird das Motiv in Frage gestellt, immer wieder gibt es Sackgassen und überraschende Wendungen. Deshalb bleibt der Thriller interessant und der Leser neugierig.
Übrigens, die Anspielung auf "Sieben" fand ich sehr gelungen. Was es damit auf sich hat, müsst ihr aber schon selbst lesen.
Der Thriller ist insgesamt sehr anschaulich und gewalttätig, und wenn man tiefer eintaucht und die Werte der Täter/des Täters anschaut, ist dies grausam und abschreckend, weshalb ich öfter eine Pause eingelegt habe. Die Untaten die hier verübt werden/werden sollen, sind explizit beschrieben, weshalb das Buch für zartbesaitete Leser vielleicht ein wenig heftig sein kann.
Ich kann den komplexen, temporeichen Thriller empfehlen, wer es allerdings nicht so mit Religion oder Geheimbünden und Ritterorden hat, der wird an dem Buch wenig Freude haben, alle anderen werden das Buch gerne lesen und sich dem Thrill-Feeling hingeben können.

Das Cover ist eher dezent gehalten und dennoch gefiel es mir sehr gut.

Fazit: spannender Thriller. Leseempfehlung. 4 Sterne.