Rezension

spannender Thriller

40 Stunden - Kathrin Lange

40 Stunden
von Kathrin Lange

Inhalt:

Der Ermittler Faris Iskander wurde von Dienst suspendiert. Doch schon bald bringt ihn ein Video, in dem ein Mann ans Kreuz genagelt wird, wieder zurück in den Dienst bei der Sondereinheit für religiös motivierte Verbrechen, kurz SERV. Ein unbekannter Anrufer nimmt Kontakt zu Faris auf und gibt ihm 40 Stunden, um den Fall zu lösen und den Mann zu finden, ehe sein Herz aufhört zu schlagen. Anderenfalls werden überall in der Stadt Bomben hochgehen. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem eine wichtige große Messe mit dem Papst geplant ist. Es scheint eine Verbindung zu einem früherern Fall zu geben, bei dem Faris ermittelte. Doch Faris ist dem Täter sogar noch näher, als er ahnt...

 

Meine Meinung:

Den Thriller finde ich überaus spannend. Obwohl eigentlich keine ganz neue Idee dahintersteckt, ist er durchaus sehr gut geschrieben. Er liest sich flüssig und ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Sprachlich empfinde ich das Buch als nicht sonderlich anspruchsvoll, es ist gute, leichte und kurzweilige Unterhaltung.

Der Hauptcharakter Faris Iskander war mir durchaus sympathisch. Er hatte keine leichte Zeit (und es wird eine noch schlimmere folgen..). Ist entmutigt und findet dann doch wieder neuen Ansporn. Besonders gut eingebracht fand ich die Anspielungen auf sein Aussehen. Er scheint mir ein sehr netter Typ zu sein, doch wegen seines arabischen Aussehens hat er mit Mitmenschen einige Probleme. Grundlos wird er angegriffen und beschuldigt, nur weil er eben nicht typisch deutsch bzw. ausländisch aussieht (Das Buch spielt in Berlin). Leider kennt man das auch aus dem echten Leben und ich finde es gut, dass dieses schwierige Thema hier angesprochen wird.
 

"Wieder lachte der Anrufer. "Welch Ironie, Faris!", höhnte er. "Sie verdächtigt dich, die Bombe gelegt zu haben, und weißt du auch, warum? Weil du arabisch aussiehst, einzig und allein deswegen." "(Kathrin Lange - 40 Stunden, S. 41)

Auch alle anderen Charaktere gefielen mir. Ich konnte sie mir gut vorstellen. Die Story fand ich insgesamt gut aufgebaut. Bis zum Ende hatte ich keine Ahnung, wer wohl der Täter ist und es hat mich sehr überrascht. Geschickt hat die Autorin die Spuren verschleiert. Das Ende bringt dann nochmal eine überraschende kleine Wendung. Kurz habe ich mich gefragt, ob es wirklich so leicht zu Ende sein kann. War es dann aber doch nicht ganz :)

Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Natürlich einmal aus Faris' Sicht, aus der Sicht des Täters und dann kommt nach der Handlungsstrang der Jugendlichen Jenny und ihrer Freundin Pia dazu, die den Kirchentag besuchen wollen. Dadurch wird die Geschichte absolut nicht langweilig und vor allem die Story um Jenny lässt das Ganze noch realer wirken. Man baut eine Verbindung zu einer Person auf, die unschuldigerweise gefährdet wird, der Schrecken ist somit noch größer. Manche Sachen waren für mich als Leser jedoch ein bisschen zu eindeutig, aber das hat eher noch die Spannung gesteigert, da die Polizei noch nicht dahintergekommen ist, man selber aber schon die Katastrophe hat kommen sehen.

 

Mein Fazit:

Der Thriller hat mich wirklich positiv überrascht. Spannend, rasant erzählt und mit immer neuen Wendungen. Vermischt mit einer passenden Portion Tragik, Liebe und Religion ist das Buch wirklich sehr interessant gestaltet. Sehr empfehlenswert.