Rezension

Spannender Thriller

Der Todesprophet - Chris Karlden

Der Todesprophet
von Chris Karlden

Ich habe mich mal wieder in mein Genre gewagt. Thriller. Und dann noch einer meiner liebsten Sorte, denn für mich war er zum großen Teil ein Psychothriller. Ich mag, wenn es an die Nerven geht.

Cover:

Das Cover finde ich sehr spannend. Schon vor dem Lesen ist das Kopfkino bei mir losgegangen. Bei dem Titel und dann eine Spritze auf dem Cover habe ich mir ein Buch à la Todesengel im Krankenhaus vorgestellt. Bekommen habe ich etwas ganz anderes. Zu Thrillern gehört meiner Meinung nach ein farbarmes Cover mit Eyecatchern und das hat dieses Cover geschafft.

Inhalt:

Ben Weidner ist Journalist und ihn plagen auch ein Jahr nach seinen schrecklichen Erlebnissen in Äthiopien Albträume und von Zeit zu Zeit muss er sich mit Blackouts rumschlagen. Seine Frau hat ihn verlassen und sein Job ist nun ein anderer. Im Rahmen einer Recherche zu einem Artikel sagt ihm ein Wahrsager die Zukunft voraus und dass um 2:41 Uhr etwas Schlimmes geschehen wird. Ben schreibt darüber. Und prompt ist er der Hauptverdächtige in einem Mordfall, da genau diese Uhrzeit hier eine wichtige Rolle spielt. Ben sieht nur eine Möglichkeit. Er muss fliehen und versuchen seine Unschuld zu beweisen. Doch der Täter ist gerissen und schreckt auch nicht vor Bens Familie zurück.

Meine Meinung:

Ich liebe Psychothriller. Und Chris Karlden hat es hier geschafft, dass der Leser mit dem Protagonisten Ben leidet. Ich mag Ben. Und ich habe ihn nicht für einen Mörder gehalten. Doch zusammen mit seinen Blackouts und seinen Selbstzweifeln habe ich auch begonnen zu überlegen, ob Ben nicht doch ein Mörder sein könnte und seine Taten dann vergisst. Der Thriller beginnt schon recht rasant. Man erfährt was genau Ben in Äthiopien passiert ist und bemitleidet ihn. Durch diesen Rückblick versteht man auch, warum es Probleme mit seiner Frau und Tochter gibt. Im Laufe des Thrillers erkennt man dann, dass es sich nicht um einen einfachen Mordfall handelt und hinter den Taten ganz andere Motive verborgen sind. Immer mehr Menschen sind im Laufe des Thrillers miteinander verwoben und auch, wenn ich zeitweise Angst hatte, dass der Autor hier den roten Faden aus den Augen verliert, hatte alles am Ende einen Sinn und war wirklich gut durchdacht. Was mir an diesem Thriller besonders gefallen hat ist, dass hier ein „normaler“ Mensch im Mittelpunkt stand und der Thriller nicht, wie es in vielen Thrillern passiert, aus Sicht des Kommissars geschrieben wurde. Zwar spielen diese hier ebenfalls eine Rolle, jedoch sind sie anfangs eher Nebenrollen und kommen erst gegen Ende des Buches mehr zum Vorschein. Zugegebenermaßen muss ich sagen, dass der Thriller zum Ende hin auch ein paar Klischees bedient. Allerdings gibt es heutzutage wohl kaum noch Thriller, in denen es keine Inhalte gibt, die nicht irgendein Klischee bedienen.

Mein Fazit:

Auch den nächsten Thriller von Chris Karlden werde ich definitiv lesen. Ich mag seinen Schreibstil und seine Denkweise.