Rezension

Spannender Thriller, aber etwas übertrieben

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen. *Quelle*

Zum Autor: 
Ethan Cross ist das Pseudonym eines amerikanischen Thriller-Autors, der mit seiner Frau und zwei Töchtern in Illinois lebt. Nach einer Zeit als Musiker schrieb Ethan Cross mit Ich bin die Nacht seinen ersten Roman.

Meinung: 
Ich bin die Nacht erzählt die Geschichte von Francis Ackerman junior, seines Zeichens Serienkiller, der mit seinen Opfern ein perfides Katz-und-Maus-Spiel spielt. Er lässt diesen vermeintlich eine Wahl, ob sie überleben oder nicht, aber es läuft immer auf den Tod des Opfers hinaus. Auf seinem blutigen Weg in der Kleinstadt Asherton läuft ihm Marcus Williams über den Weg, ein Ex-Polizist vom New Yorker Morddezernat, der dort das Haus seiner Tante geerbt hat und hier sein Ausscheiden aus dem Polizeidienst verarbeiten will.

Ackerman sieht Marcus als einen Bruder im Geiste an, der es mit ihm aufnehmen kann. Doch Marcus hat es bald nicht nur mit Ackerman zu tun, sondern auch mit dem örtlichen Sheriff, der ihn in eine Intrige großen Ausmaßes hineinzieht und ihn zur Marionette in seinem eigenen Spiel macht...

Ich bin die Nacht ist ein Thriller, der blutiger und gewalttätiger nicht sein könnte. Zartbesaiteten Lesern kann ich ihn daher nicht empfehlen! Viele grausame Morde pflastern den Weg von Francis Ackerman junior, der mit seinen Opfern perfide Psychospielchen treibt. Und doch ist Ackerman ein wirklich interessanter Protagonist, der beim Leser auch ein wenig Mitleid erzeugen kann, denn sein Werdegang zu dem, was er heute ist, hat er seinem Vater zu verdanken, der ihn auf diesen Weg gebracht hat. Gerade zum Schluss hin konnte er mich sogar ein wenig überraschen.

Marcus Williams ist ein Ex-Polizist aus New York, der mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Denn sein Ausscheiden bei der Polizei war alles andere als rühmlich und dies möchte er schnellstens hinter sich lassen und so meint er, in Asherton ein neues Leben beginnen zu können. Doch schon bald findet er sich zwischen dem Mörder Ackerman und dem örtlichen Sheriff wieder, der sein eigenes Spiel spielt und an Brutalität und Kaltblütigkeit mit Ackerman gleichzusetzen ist.

Ich bin die Nacht ist ein Thriller mit Pageturner-Qualitäten. Man sollte aber bei der Handlung nicht unbedingt viel denken, denn der Roman strotzt nur so von Brutalität und perfiden Morden, die detailliert geschildert werden. Die Toten konnte ich am Ende nicht mehr zählen, die Actionszenen gehen nahtlos ineinander über, sodass man kaum zum Luftholen kommt und der Schluss war meiner Meinung nach auch etwas zu dick aufgetragen.

Trotzdem konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen, was auch an den sich abwechselnden Perspektiven liegt, die stets Spannung erzeugen können und zum Weiterlesen animieren. Leser von Thrillern der blutigeren Sorte werden hiermit sicherlich ihre Freude haben. Zu diesem Buch gibt es übrigens auch ein Prequel namens Racheopfer, das vor den Ereignissen von Ich bin die Nacht spielt, in dem aber außer Francis Ackerman junior andere Charaktere die Hauptrolle spielen.

Fazit: 
Viele Actionsszenen und brutale Morde machen Ich bin die Nacht zu einem spannenden Thriller, der den Leser nur so durch die Seiten treibt. Der Schluss allerdings war mir dann doch ein wenig zu übertrieben.