Rezension

Spannender Thriller aus verschiedenen Perspektiven

Teufelsmord - Tanja Noy

Teufelsmord
von Tanja Noy

Klappentext:
"Der Teufel ist auf dem Weg zu Ihnen, Frau Wagner."
Über 20 Jahre sind vergangen, seit drei grausame Morde in Julia Wagners niedersächsischer Heimat als "Teufelsmorde" Schlagzeilen machten. Doch jetzt taucht eine nach gleichem Muster zugerichtete Leiche auf. Eine Jugendfreundin Julias gesteht die Tat, bevor sie sich das Leben nimmt. Von der Unschuld ihrer Freundin überzeugt, beginnt Julia eigene Nachforschungen in einer verschworenen Dorfgemeinschaft, von der sie nie ein Teil war und die alle und alles von "draussen" als Bedrohung betrachtet. Während ihrer lebensgefährlichen Suche nach Antworten macht sie sich mächtige Feinde und erfährt dabei unfassbare Dinge über ihre eigene Vergangenheit.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit dem Prolog, welcher die Geschehnisse von vor über 20 Jahren aufzeigt, als die Teufelsmorde geschahen. Man fand einen Täter, welcher auch verurteilt wurde, sich dann allerdings im Gefängnis umbrachte. Aber schon durch die ersten Zeilen weiss man, dass es mehrere Täter waren und der Verurteilte wahrscheinlich eher nichts damit zu tun hatte.

Die Geschichte springt dann mehr als 20 Jahre in die Gegenwart, wo einem sofort der "neue" Teufelsmord präsentiert wird.
Wir lernen dann auch gleich Julia Wagner kennen, die eigentlich das kleine Dorf Wittenrode nur vergessen will. Hier wuchs sie im Waisenhaus auf, nachdem ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall um Leben kam, als sie 10 Jahre alt war. Ich nahm Julia als sehr verletzte, sture und überhaupt nicht geerdete Person kennen. Ihre Entscheidungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar, waren aber sicher zum grössten Teil mit ihrer schweren Kindheit zu erklären.

Die Geschichte wird in sehr kurzen Kapiteln erzählt, dadurch entstand bei mir sehr schnell der Eindruck von vielen kleinen Puzzleteilen, welche zwar aktuell nicht zusammenpassen, ich aber immer hoffte, das Bild am Schluss zusammen setzen zu können. Diesen Eindruck verstärkt sicher noch, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Dies war nicht immer einfach zu lesen, aber macht das Ganze umso spannender. Mich hat zudem noch beeindruckt, wie die Autorin es durch ihre Sprache schafft, eine sehr beklemmende Stimmung entstehen zu lassen.
Zwischendurch, in der Mitte gab es für mich zwischendurch ein paar Längen, aber zum Glück dauerten diese nie lange an.

Noch kurz einige Worte zum Schluss: Ohne zuviel zu verraten kann ich sagen, dass es ein sehr ungewöhnliches, aber absolut glaubwürdiges Ende ist. Hut ab vor der Entscheidung der Autorin, hier das Wagnis eines spezielles Endes einzugehen.

Fazit:
Thriller mit einer spannenden Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven, welcher es durch ein spezielles Ende geschafft hat, mich zu überraschen. Gebe gerne 4 Sterne dafür.