Rezension

Spannender Thriller mit einer jedoch etwas zu tollen Hauptperson

Blinde Rache - Leo Born

Blinde Rache
von Leo Born

Bewertet mit 3 Sternen

Mara ist zurück in ihrer Heimatstadt Frankfurt. Ihr neuer alter Chef ist ihr gegenüber immer noch nicht besser eingestellt. So landen ihr, als Mitglied der Mordkommission Einbrüche auf dem Schreibtisch. Später ein bereits Wochen alter Mord... Während immer mehr Morde passieren. Doch Mara lässt sich nicht unterkriegen. 

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Doch dauert es etwas, bis die Hauptperson Mara verstanden wird. So hält man es anfangs ein wenig mit den Kollegen, die sie deutlich schneiden, bis die wahren Hintergründe klar werden. Toll zu sehen ist, wie sie sich langsam weiter entwickelt und auch ihrer Vergangenheit ins Auge blickt. 
Etwas unrealistisch ist ihr geringer Schlafbedarf. Gefühlt macht sie auch regelmäßig die Nächte zum Tag. Dazu kommt ein hoher Wein und Kaffeekonsum. All das und ihre Einsamkeit scheinen jedoch nie ihren Willen zu brechen. Mara hat somit zwar Ecken und Kanten, doch einige sind etwas arg weich skizziert. Ich kann mir dieses Durchhaltevermögen nur schwierig vorstellen. 
Der Fall entwickelt sich nach und nach. Auch hier scheint nur Mara im Präsidium eine Blitzbirne zu sein. Ich weiß nicht. Hoffe zumindest stark, dass im realen Polizeiapparat ein paar mehr intelligente Menschen rumsitzen. Spannung baut sich auf, hat Mara recht? Wie hängt alles zusammen? Wer steckt hinter den Morden? 
Toll sind indes die Beschreibungen der Orte in Frankfurt. Gefühlt bekommt der Leser eine Tour durch die Stadt, wobei einige Ecken als Tourist sicherlich ausgespart werden. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass ortskundige beim lesen der Straßennamen und Beschreibungen die richtigen Bilder vor Augen haben. 
Insgesamt ein durch aus spannender Thriller mit einer jedoch etwas zu tollen Hauptperson. So vergebe ich 3,5 Sterne.