Rezension

Spannender Thriller mit interessantem, realen Hintergrund

Die Akte Zodiac 1 - Linus Geschke

Die Akte Zodiac 1
von Linus Geschke

Bewertet mit 4 Sternen

Insgesamt ein spannender Thriller, dessen Reiz vor allem in dem ungelösten Falls des Zodiac-Killers aus den 60er Jahren liegt und der hier gut recherchiert in die Geschichte eingebunden wird. Daher 4,5 Sterne für die gesamte Geschichte in vier Folgen

Inhalt (Amazon)
Wenn der Maskenmann kommt, sterben Liebespaare. Meist nachts, meist auf abgelegenen Parkplätzen. Das Ermittlerteam um Kommissarin Eva Lendt und den Fallanalytiker Marco Brock steht vor einem Rätsel, bis es merkt, dass die Morde den Taten eines berüchtigten Killers gleichen, der Ende der sechziger Jahre in der San Francisco Bay Area gewütet hat.

Der ZODIAC gehört zu Amerikas berühmtesten Serienkillern. Hollywoodfilme wurden über ihn gedreht, unzählige Bücher geschrieben, und dennoch liegt seine Identität bis heute im Dunklen verborgen. Eva Lendt und Marco Brock ahnen, dass sie den jetzigen Killer nur fassen können, wenn sie die Taten des damaligen verstehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Allgemeines
68 Seiten, nur als Ebook erhältlich
1. Teil einer Reihe bestehend aus 4 Teilen
Erzählung in der dritten Person aus unterschiedlichen Perspektiven
Die Handlung spielt in der Gegenwart in und um Köln sowie in der Vergangenheit in der San Francisco Bay Area

Erster Satz
Der blaue Ford Focus stand in einer der hintersten Ecken, als müsse er sich dort verstecken

Meine Meinung
„Die Akte Zodiac“ von Linus Geschke ist eine Reihe bestehend aus 4 Ebooks, wobei diese eher als Abschnitte einer Geschichte zu verstehen sind. Jeder Teil hat nur um die 65 Seiten und nur zusammen ergeben die 4 Teile eine abgeschlossen Geschichte. Daher werde ich meine Rezension hier auf alle 4 Teile beziehen und nicht nur auf Teil 1. Warum die Geschichte statt in einem Buch in 4 kurzen Ebooks veröffentlicht wurde, bleibt wohl das Geheimnis des Verlags. Ein Schelm, wer hier ans Geld denkt …

Auf den ersten Seiten des Buches geschehen direkt zwei Morde auf einem Parkplatz in der Nähe von Köln – ein Liebespaar wird beim nächtlichen Stelldichein ermordet. Eva Lendt und ihr Kollege Oliver Lamprecht vom Kriminalkommissariat 11 übernehmen die Ermittlungen, unfreiwillig unterstützt vom arroganten Fallanalytiker Marco Brock.  Als Leser ist man direkt mittendrin im Fall und erfährt recht schnell, dass dies wohl nicht der erste Mord des „Liebespaarkiller“ ist, er hat anscheinend schon 5 Monate zuvor in der Eifel zugeschlagen. 

Die Charaktere sind für die Kürze des Buches (also alle 4 Teile) gut ausgearbeitet, auch wenn sie schon ein wenig stereotyp sind: auf der einen Seite die bodenständige, „gut bürgerliche“, hart arbeitende Polizistin Eva, auf der anderen Seite der arrogante, von sich selbst überzeugte Überflieger Marco Brock, der Arbeit nicht nötig hat und nur macht, worauf er Lust hat.  Bei diesen beiden kracht es natürlich ab und an ordentlich in den Ermittlungen, was einem als Leser aber auch Spaß macht beim Lesen. Vielleicht gibt es ja irgendwann auch einen weiteren Fall des Duos?

Der Text liest sich flüssig und die Spannung wird ab dem Beginn durchgängig hochgehalten. Ich musste einfach immer weiterlesen, da ich unbedingt wissen wollte, wer hinter den Morden steckt. Genauso fesselnd fand ich aber die detaillierten Erläuterungen zum Zodiac Killer und seinen Morden. Ich habe selbst auch schon vorher von diesem Killer gehört und den Film von David Fincher gesehen. Interessant finde ich hier daher auch das Nachwort des Autors (in Teil 4), in dem er seine Faszination für den Zodiac-Fall erläutert und mehrere Internetseiten und Quellen nennt, auf denen sich ausführlich weiterlesen und recherchieren lässt.  

Einziger Kritikpunkt: die Auflösung kam mir dann doch etwas zu schnell. Hier wurde der Täter recht zackig, basierend auf ein paar wenigen Fakten aus dem Hut gezogen. An dieser und auch an einigen anderen Stellen hätte die Geschichte meiner Meinung nach daher ruhig noch ein paar mehr Seiten vertragen können, was zu einem kleinen Punktabzug führt.

Fazit
Insgesamt ein spannender Thriller, dessen Reiz vor allem in dem ungelösten Falls des  Zodiac-Killers aus den 60er Jahren liegt und der hier gut recherchiert in die Geschichte eingebunden wird. Daher 4,5 Sterne für die gesamte Geschichte in vier Folgen