Rezension

Spannender Thriller mit vielen Gedankenexperimenten

Das verlorene Symbol - Dan Brown

Das verlorene Symbol
von Dan Brown

Bewertet mit 5 Sternen

"Und wenn wir uns die Dunkelheit ansehen, die heute auf der Welt immer mehr zunimmt,  müssen wir begreifen, dass es sie nur gibt, weil ein gleich starkes Licht heranwächst." S. 616

Klappentext

Washington, D.C.: In der amerikanischen Hauptstadt liegt ein sorgsam gehütetes Geheimnis verborgen, und ein Mann ist bereit, dafür zu töten. Aber dazu benötigt er die Unterstützung eines Menschen, der ihm freiwillig niemals helfen würde: Robert Langdon, Harvard-Professor und Experte für die Entschlüsselung und Deutung mysteriöser Symbole. Nur ein finsterer Plan ermöglicht es, Robert Langdon in die Geschichte hineinzuziehen. Fortan jagt der Professor über die berühmten Schauplätze der Hauptstadt. Doch er jagt nicht nur - er wird selbst zum Gejagten. Denn das Rätsel, das nur er zu lösen vermag, ist für viele Kreise von größter Bedeutung - im Guten wie im Bösen. Danach wird die Welt, die wir kennen, eine andere sein ...

Meine Meinung

Der Einstieg hat mich sofort an die beiden Vorgänger "Illuminati" und "Sakrileg" erinnert - eine Szene aus einer Geheimloge, in der ein Mann in den höchsten Grad der Freimaurer erhoben wird.

Bei diesem dritten Teil ist der Bösewicht von Anfang an bekannt. Aber das hemmt in keinster Weise den subtilen Spannungsaufbau, der sich konsequent durch das ganze Buch zieht. Von der ersten Seite an wird man mit einem flüssigen Schreibstil in Robert Langdons Welt der Symbole hineingezogen und ich bewundere das fundierte Wissen und die Phantasie, die der Autor perfekt zu kombinieren versteht.

Es gelingt ihm, mit einfachen Worten das Unmögliche logisch erscheinen zu lassen. Alles wird verständlich erklärt und die philosophischen Hintergründe runden diesen spannenden Thriller auf eine unglaubliche Weise ab, dass man oftmals nur noch Staunen kann. Die Mischung ist ihm hier perfekt gelungen. Auch schafft er es, sich auf keine der Religionen festzufahren und es dem Leser selbst zu überlassen, was er von den Erklärungen glauben will und was nicht - und es gibt viele interessante Vorstellungen, die zum Nachdenken anregen.

Im Wechsel mit den Ereignissen aus der Gegenwart werden die Vorkommnisse aus der Vergangenheit in Rückblicken erzählt und dadurch immer mehr Infos zur Vorgeschichte preisgegeben. Die vielen kleinen Cliffhanger haben mich an die Geschichte gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Jedes Mal, wenn eine neue Spur auftaucht und man glaubt, dem Geheimnis näher zu kommen, entstehen neue Rätsel und es drängt einen geradezu, diese zu lüften. Sehr spannender Abschluss, bei dem alle Fragen aufgeklärt werden!

Gerade am Ende wird man noch einmal überflutet mit philosophischen Gedankengängen, die so unglaublich und trotzdem einfach und logisch erscheinen. Sie eröffnen in jedem Fall einen neuen Blickwinkel auf alte Dogmen und regen an, frühere Denkmuster zu überdenken.

Fazit

Mithilfe der Symbolik hat es der Autor wieder einmal geschafft, Wissenschaft, Philosophie und Glauben genial miteinander zu verbinden. Auf über 700 Seiten wird die Handlung von nur 12 Stunden niemals langweilig und man fiebert bis zum Schluss einem dramatischem Ende entgegen. Genialer dritter Teil der Robert Langdon Reihe!

© Aleshanee
Weltenwanderer

Band 1: Illuminati
Band 2: Sakrileg
Band 3: Das verlorene Symbol
Band 4: Inferno