Rezension

Spannender Thriller um dunkle Familiengeheimnisse

Schattenjunge - Carl-Johan Vallgren

Schattenjunge
von Carl-Johan Vallgren

Stockholm 1970: Ein Vater ist mit seinen kleinen Söhnen mit der U-Bahn unterwegs. Der ältere Sohn Kristoffer weigert sich mit dem Vater und seinem jüngeren Bruder  Joel den Fahrstuhl zu benutzen. In Begleitung einer unbekannten Frau darf er die Treppe benutzen. Danach ist er verschwunden.                                                           40 Jahre später verschwindet auch Joel  spurlos. Seine verzweifelte Ehefrau beauftragt Jonny Katz, einen Freund Joels aus Militärzeiten, mit der Suche nach ihrem Mann. Es entwickelt sich eine spannende Suche, die tief in die Famliengeschichte von Joel Familie eintaucht und einige dunkle Geheimnisse zu Tage bringt. 

Die Charaktere werden mit viel Tiefgang beschrieben und ich als Leser konnte mich gut in die jeweilige Lebenssituation der Person hineinversetzen. Der Schreibstil ist flüssig und die relativ kurzen Kapitel machen Lust, schnell weiterzulesen, zu erfahren wie die Geschichte weitergeht. Hierbei haben wir viele Perspektivwechsel, so dass der Leser von verschiedenen Seiten an die Geschichte herangeführt wird. Diese verschiedenen Handlungstränge werden zum Ende hin logisch verknüpft und ergeben eine schlüssige Geschichte. 

Leider hat der Autor zu viele Themen in das Buch eingebracht. Drogensucht, Voodoo bis hin zu Mord und geheimen medizinischen Versuchen mit Drogen an unwissenden Probanden - hier wird wirklich ein breites Spektrum an Themen behandelt. Durch diese Vielzahl an komplexen Themen entstand eine gewisse Hektik, die sich negativ aus den Lesefluss ausgewirkt hat. Hier wären ein paar mehr Seiten oder eine Kürzung der Themenzahl gut gewesen. 

Ingesamt handelt es sich hier aber um ein lesenswertes Buch, mit einer spannenden Geschichte, die aber aufgrund der Themenvielzahl einiges an Konzentration bedarf. Für mich hat das Buch 4 von 5 Sternen verdient.