Rezension

Spannender Trilogieauftakt

Die Donari - Rebecca Heyn

Die Donari
von Rebecca Heyn

Bewertet mit 4.5 Sternen

Worum geht’s?

Die sechzehnjährige Marit ist eine Eisdonara und beherrscht somit das Element Wasser – Genau wie ihr Mutter. Seit diese aber spurlos verschwand und sie als kleines Mädchen bei ihrer Tante zurück lies, weigert Marit sich, ihre Gabe auch nur im Ansatz zu nutzen oder gar die Ausbildung zur Eisdonara zu absolvieren, zu der ihr Tante sie schon länger drängen will. Kaum kann diese sie doch dazu bewegen, die Reise zur Schule der Eisdonari anzutreten, bricht ein Krieg zwischen dem Eis- und dem Flammenvolk aus. Marit und ihre neu gefundenen Freunde machen sich unerlaubt auf den Weg nach Hause, um in dieser schwierigen Zeit bei ihren Familien zu sein und begeben sich dabei auf eine Reise mit ungewissem Ausgang.

 

Meine Meinung

Einen guten Fantasyroman zu finden, kann mitunter ganz schön schwer sein. Bei Die Donari – Lauf des Wassers bin ich mir aber ziemlich sicher, genau so einen gefunden zu haben.

Der Weltenbau, das Konzept der verschiedenen Gaben und die gesellschaftlichen und politischen Systeme sind bisher gut durchdacht und logisch ausgearbeitet worden, sodass man während des Lesens nicht über Logikfehler stolpert. Auch die notwendigerweise aufgeworfenen Fragen behindern weder den Lesefluss, noch wird der Leser dadurch so verwirrt, dass er die Welt in der er sich bewegt nicht mehr versteht. Dadurch ist im Großteil der Erzählung ein roter Faden erkennbar, der sich bis zur letzten Seite durchzieht und verhindert, dass man sich in den Untiefen dieser Welt völlig verliert. Besonders für den ersten Band einer Trilogie fand ich das sehr wichtig, da man sich erst noch orientieren und auf die Handlung einlassen muss – Idealerweise ohne dabei die Orientierung zu verlieren.

Den Schreibstil und das Erzähltempo in dieser Geschichte fand ich jeweils sehr angenehm, auch wenn ich im letzten Viertel phasenweise mal das Gefühl hatte, dass sich die Handlung in Vorbereitung auf den großen Knall ein wenig in die Länge zieht. In diesem geringen Ausmaß lässt sich das aber durchaus verschmerzen, vor allem da der Rest des Buches wirklich sehr angenehm zu lesen war.

Was die Charaktere angeht, bekommen wir es hier mit eher untypischen Helden zu tun. Was mir an der Protagonistin Marit wirklich gut gefallen hat, war ihre deutlich zu beobachtende Entwicklung, die auch am Ende von Band eins noch längst nicht abgeschlossen ist. Von einem anfänglich wenig charakterstarken Mädchen wird sie im Laufe ihrer Reise zu einer selbstbewussteren und wesentlich reflektierteren Protagonistin. Was mich an ihr allerdings ein wenig aufgeregt hat war, dass sie von anderen teilweise eine Offenheit fordert, die sie selber auch nicht immer an den Tag legen kann. Aber auch das macht nur einen kleinen Nebenkonflikt aus, sodass ich mich davon nicht erheblich beim Lesen gestört gefühlt habe.

Mit Aaron, Marits hauptsächlichem Wegbegleiter, bin ich zunächst nicht ganz warm geworden. Irgendwie war ich mir bei ihm zu Anfang nicht ganz sicher, welche Absichten er so hegt, aber mit der Zeit fand ich ihn immer sympathischer.

Auch wenn das Konzept Elementenbeherrscher das Rad nicht völlig neu erfindet, fand ich die Umsetzung im Detail super spannend gemacht. Für mich war mein durchgehendes Interesse an der Handlung auf jeden Fall ein gutes Zeichen dafür, dass hier so ziemlich alles richtig gemacht wurde, was für mich zu einer fesselnden Geschichte dazugehört.

 

Fazit

Die Donari – Lauf des Wassers ist ein super spannender Auftakt zur Donari – Trilogie geworden, der neugierig auf die nächsten Bücher macht.

Die Grundidee ist vielleicht nicht völlig neuartig, doch die Umsetzung wurde so gut durchdacht und enthält so viel Liebe zum Detail, dass selbst ein relativ weit verbreitetes Szenario mein Interesse wecken und hochhalten konnte.

Wer auf der Suche nach einem spannenden Fantasyroman ist, der sollte auf jeden Fall mal einen Blick in die Welt der Donari werfen. Aber Achtung – Die Wahrscheinlichkeit, an der Reihe hängen zu bleiben, ist gefährlich hoch.

Dafür gibt es insgesamt viereinhalb Bücherstapel von mir