Rezension

Spannender und fesselnder Reihenauftakt

Im Labyrinth der Rache -

Im Labyrinth der Rache
von Ethan Cross

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Der berühmteste Serienmörder der Welt kommt nach Europa

Francis Ackerman jr. verlässt zum ersten Mal Amerika. In Glasgow wartet eine Liste auf ihn, die die Namen aller Mitglieder des größten und gefährlichsten Verbrechersyndikats der Welt enthält. Aber das Tablet, auf dem sie gespeichert ist, kann nur von Ackerman und der Tochter seines verstorbenen Erzfeindes gemeinsam entsperrt werden. Seine Feinde werden alles daransetzen, ihn und die junge Frau zu töten, bevor dies geschehen kann. Also eilt Ackerman nach Schottland, um die Frau zu erreichen, ehe es zu spät ist. Aber dort warten nicht nur Unterweltbosse, Interpol und die Polizei auf ihn, im Hintergrund lauert ein Mann, der früher Ackermans Alpträume beherrscht und nun ein raffiniertes Labyrinth aus Intrigen um ihn gesponnen hat, aus dem es kein Entrinnen gibt ...

Meine Meinung:
Nachdem ich schon Band 1 und 2 sowie 4-6 der Shepherd-Reihe von Ethan Cross gelesen habe (Band 3 muss ich noch nachholen) und auch die Ackerman-Shirazi-Reihe völlig in mich aufgesogen habe, war ich sehr neugierig den Auftakt der Hüter-Reihe und hatte hohe Erwartungen. Vor allem war ich gespannt, weil der letzte Band große Andeutungen gemacht hat, was einen hier erwarten könnte.
 
Diese Erwartungen wurden auf keinen Fall enttäuscht. 
Im Gegenteil: Der Auftakt der neuen Reihe kann auf alle Fälle mit all den anderen Büchern von Ethan Cross mithalten. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich absolut gefesselt und vollkommen begeistert.
Dieses Buch würde ich allerdings tatsächlich nur Lesern empfehlen, die schon die Vorgeschichte kennen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man wird so sehr in den Bann gezogen, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann.
Die Kapitel sind recht kurz gehalten. So kann man immer mal schnell eines lesen, auch wenn man gerade nicht viel Zeit hat. Die Gefahr ist jedoch groß, dass man dann immer noch eines mehr liest und erst 100 Seiten später merkt, wie weit man schon vorangeschritten ist.

Man erlebt hier die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven mit. Zum einen bekommt man Einblicke in die Sichtweisen von Ackerman und Jesse. Zum anderen erlebt man aber auch mit, was zur gleichen Zeit bei Marcus, Ackermans Bruder, und der FBI-Ermittlerin Nadia Shirazi (diesmal aber in geringerem Ausmaß) passiert. Auch Annabelle spielt in dieser Reihe wieder eine Rolle. 
Des Weiteren erlebt man auch ein bisschen mit, was abseits von ihnen im Hintergrund vorgeht: zum Beispiel bei Ruth und Mossimo, zwei Italiener, die hier eine bedeutende Rolle spielen.
Das macht das Ganze besonders spannend und führt natürlich dazu, dass man etwas mehr weiß als Ackerman. Man fiebert daher noch intensiver mit und hofft, dass sie das alles heile überstehen werden.

Es sind noch weitere Figuren in dieser Reihe neu dazugekommen. Das sorgt für besonders viel Spannung und Abwechslung. 

Dieses Buch spielt in Europa, sodass wir hier ganz neue Schauplätze haben.
Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte es durch die guten Beschreibungen bildlich vor Augen.

Sehr gut hat mir auch wieder Ackermans Auftreten gefallen. Seine Fähigkeiten, sein messerscharfer Verstand und sein Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen war teils beeindruckend, teils belustigend, aber immer sehr spannend. Ich habe mich oft gefragt: Was lässt er sich jetzt einfallen? Wie mag er aus der Nummer wieder herauskommen? Vor allem, weil er es in diesem Band ganz besonders schwer hatte und gegen besondere Hürden gekämpft hat. Es war anders, als man es von Frank gewohnt ist.
Und diesmal kam nicht nur einmal der Moment, an dem ich dachte: "Jetzt ist es vorbei. Das schafft er nicht!"
Man lernt hier eine ganz neue, noch nie da gewesene Seite von Ackerman kennen. Das ist enorm spannend. 

Besonders gut hat mir gefallen, dass wir auch in diesem Band wieder von Marcus und Jesse so viel mitbekommen. Diese Figuren sind mir in der vorherigen Reihe ans Herz gewachsen und man lernt sie immer besser kennen. 

Spannend fand ich auch, dass es hier zeitlich ein paar Rückblicke gab und man so einiges über die Vorgeschichte erfährt. 

Am Ende gibt es wieder einmal einen Cliffhanger und diesmal ist er wieder mindestens so fies wie beim dritten Band der Ackerman-Shirazi-Reihe. Und alles, was ich mich frage, ist: Wie soll das alles bloß je gutgehen? Wer führt da noch was im Schilde?  

Fazit:
"Das Labyrinth der Rache" von Ethan Cross ist ein absolut empfehlenswerter Reihenauftakt. Das Buch besticht mit Spannung, die einen von der ersten bis zur letzten Seite mitreißt, und bietet ein großes Potenzial, um mit den Charakteren mitzufiebern, mitzurätseln und mitzufühlen.
Besonders hat es mich überrascht, dass man als Leser hier eine ganz neue Seite von Ackerman kennenlernt.