Rezension

Spannender und überraschender Regiokrimi

Die Dämonen von Lorch - Isabella Benz

Die Dämonen von Lorch
von Isabella Benz

Sie keucht. Sie zuckt. Und sie schlägt um sich. Wie eine Besessene. Johann von Badenberg tut alles, um die mysteriösen Anfälle seiner Geliebten zu verbergen. Doch dann fordert sein Halbbruder Konrad III seine Loyalität im zweiten Kreuzzug. Schweren Herzens lässt Johann die Vogtstochter im Kloster Lorch zurück. Wenn die abergläubischen Bauern oder gar die Mönche etwas merken! Zwei Jahre lang trennt der Kreuzzug die Geliebten, bis das Heer im Jahre 1149 endgültig versagt. Nach der Niederlage jagt die Angst Johann über die gefährlichen Alpen zurück. Er ahnt nicht, wie sehr die Zeit tatsächlich drängt. Denn in Lorch treibt ein geheimnisvoller Schatten sein Unwesen. Tote Hühner und verschwundene Ziegen erschüttern das Klosterdorf. Hat der Teufel seine Finger im Spiel? Zunächst schenkt Theodora dem Geschwätz der Bauern keinen Glauben, doch dann wird sie Zeugin, wie der vermeintliche Dieb ein dämonisches Ritual vollführt. Der Pariser Exorzist Wilhelm soll das Böse vertreiben. Bald fällt sein Verdacht auf Theodora. Sie leugnet verzweifelt - bis eine alte Frau ermordet wird und Theodora Zweifel an ihrer Unschuld kommen …

 Danke an den Verlag und auch an Isabella Benz für die Organisation dieses Rezensionsexemplares, das ich, für die kommende, bzw. bestehende Blogtour erhalten habe :)

Ich will auch direkt einsteigen: Das Cover hätte mich nun weniger angesprochen. Nicht, weil es unpassend wäre, oder schlecht getroffen, sondern eher, weil es mir Schisser echt Angst macht. Das muss aber so sein, wie der Titel und Klappentext ja auch schon verrät. ;) Dafür ist es top verarbeitet, ein Buch, dass sich nicht verstecken muss.

Die Charakter sind auch schnell klar, da ist die junge Theodora, Thea genannt, die scheinbar von einem Dämon heimgesucht wird. Und, da muss man ehrlich sein, die Zeichen sind leider eindeutig.
Ihr Vater, Heinrich, versucht sie zu schützen so gut er kann. Er würde alles für sie tun und dafür, dass ihr Geheimnis nicht nach außen dringt.
Das gleiche will auch Johann, der jedoch nicht von einem Dämon überzeugt ist, doch scheint er mit dieser Meinung allein auf weiter Flur, denn auch
Wilhelm, ein Mönch und Exorzist, ist davon überzeugt.

Es gibt, da muss man nicht schönreden, viel Blut, viel Verwirrung und viel Verstrickung. All das verwoben in eine tolle Sprache, die mich ins Setting entführt hat. Ob es tatsächlich den historischen und auch kirchlichen Charme getroffen hat, das müssen andere Leser beurteilen, da es genau genommen, nicht mein Genre ist, ich aber bei der Aussicht auf einen guten Kriminalroman, schlicht die Finger nicht weglassen kann ;) Jedenfalls hatte ich auch nicht das Gefühl, dass die Autorin unsicher wäre, bei dem, was sie schreibt - ich konnte ihr blind vertrauen.

Fazit:
Obwohl es das Buch wahrlich schwerer bei mir hatte, da, wie erwähnt, eigentlich nicht mein Genre, was den historischen Bereich betrifft, so habe ich es nicht bereut. Die Autorin hat mich in eine tolle Region mitgenommen, die gar nicht so weit von mir entfernt ist, hat mich in andere Köpfe und Häsuer blicken lassen, hat mich zum Frösteln gebracht und zum rätseln. Seit langem hatte ich hier mal wieder einen Roman, bei dem ich nicht sicher war, wie er ausgehen würde, was noch passieren würde und so bot es immer wieder Überraschungen. Auch welche, die mich einfach schlucken ließen.
Von daher wurde alles richtig gemacht. Auch das Thema des Exorzismus ist gut umgesetzt. Da wusste ich bisweilen noch gar nicht, dass Mönche das richtig "erlernen" konnten (wieder etwas schlauer ;)). Wirklich spannend.
Die Dämonen von Lorch ist sicherlich eine Lesreise wert und derjenige, der sich darauf einlässt und sich treiben lässt, wir unterhaltsame und spannende Stunden erleben.
Daher eine Lesekatzen-Lese-Empfehlung.