Rezension

Spannender und unterhaltsamer Pferdekrimi

Auf den Hengst gekommen - Andrea Volk

Auf den Hengst gekommen
von Andrea Volk

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die 35Jährige Sandra beschließt nach ihrer gescheiterten Beziehung einen Neuanfang in Köln zu wagen. Auf der Suche nach Anschluss, einer Freizeitbeschäftigung und einem neuen Prinzen entscheidet sich Sandra kurzerhand, wieder mit dem Reiten anzufangen und macht sich dazu auf den Weg zum Pferdehof Weideland. Dort verliebt sie sich allerdings nicht in einem Mann, sondern in ein Pferd, D´Artagnan, den sie kurz darauf entgegen jeglicher Vernunft kauft. Gerade als Sandra beginnt ein wenig Anschluss zu finden, wird einer der vier wertvollen Friesenhengste des Hofes, die speziell für Pferdeshows trainiert werden, erstochen in seiner Box aufgefunden. Wer steckt hinter dem abscheulichen Verbrechen? Da die Polizei von einer Zufallstat ausgeht, macht Sandra sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Täter, den sie unter den Leuten vom Pferdehof vermutet.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist witzig und unterhaltsam, wodurch das Lesen sehr angenehm ist und Spaß macht.

Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Sandra erzählt, in deren Leben momentan alles drunter und drüber läuft. Auch ihre Hormone scheinen verrückt zu spielen, sobald sie einen Mann sieht. Fast die ganze Zeit denkt sie an Sex, Männer und/oder Alkohol. Zu Beginn fand ich sie sehr sympathisch, leider ging sie mir damit aber im Laufe des Buches ab und zu auf die Nerven. Auch wenn ich ihren trockenen Humor und ihre Sprüche mag, scheint sie sehr von Vorurteilen eingenommen zu sein und verpasst allen Leuten Spitznamen, die nicht immer nett sind und teilweise unter die Gürtellinie gehen. Sie hat auf jeden Fall Ecken und Kanten, an denen man aber auch leicht anecken kann.

In meinen Augen der beste Charakter des ganzen Buches ist der cholerische Bauer Helmut, der dauerhaft in abgehackten, unvollständigen und manchmal dadurch unverständlichen Sätzen spricht. Er ist sehr leicht reizbar und neigt zu Wutausbrüchen, vorallem wenn es um die Leute aus der Stadt geht, wobei man sein Wut-Level an der Farbe seines Kopfes ablesen kann, der sich dementsprechend rot färbt. Mit seiner unausstehlichen Art ist er einfach so sympathisch.

Die Story an sich bzw. die Aufklärung des Verbrechens ist bis zum Ende hin spannend. Ist der Täter wirklich unter den Leuten vom Pferdehof zu finden? Ein Motiv scheint zumindest so ziemlich jeder zu haben… Dank einigen ungeahnten Wendungen –besonders zum Ende hin- hält die Auflösung noch einige Überraschungen für den Leser bereit und ist bis zum Schluss kaum vollends zu durchschauen.

Besonders die Einbindung des Themas „Pferd“ hat mir sehr gut gefallen. Es gibt immer mal wieder Szenen, in denen es ums Pferd, Reiten oder die Haltung und Pflege geht. Trotzdem war es nicht dauerhaft präsent, sodass auch das Verbrechen und dessen Aufklärung nicht zu kurz kamen. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier ein gesundes Maß gefunden.

Fazit:

Spannender und unterhaltsamer Pferde-Krimi. Lediglich die Protagonistin hätte mir ein wenig sympathischer sein dürfen.