Rezension

Spannender und unvorhersehbarer Jugendthriller, tolle Sprecherin

Aquila, 1 MP3-CD - Ursula Poznanski

Aquila
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Ursula Poznanski schreibt, meiner Meinung nach, wunderbare Jugendthriller, die mich bisher noch nicht enttäuscht haben. Ich war sehr gespannt, was mich in "Aquila" erwarten wird und ob die Autorin mich erneut überzeugen kann.

Neugierig und mit meinem Strickzeug bewaffnet, Hörbücher kann ich tatsächlich nur beim Häkeln oder Stricken hören, anders schweifen meine Gedanken ab und ich bekomme nichts mehr von der Geschichte mit, habe ich die CD in den Laptop eingelegt und das Hörbuch gestartet.

Als Erstes fiel mir Laura Maires super angenehme Stimme positiv auf. Ich kann euch nur empfehlen, euch eine Hörprobe anzuhören, da jeder Stimmen natürlich anders wahrnimmt. Laura Maires Stimme ging mir direkt ins Ohr und mir persönlich machte es unheimlich viel Spaß, ihr zu lauschen. Sie brachte Nikas Geschichte wunderbar rüber, ließ mich mitfiebern und konnte mich gefangen nehmen. Diese Sprecherin muss ich mir auf jeden Fall merken!

In "Aquila" geht es um die Studentin Nika, die ein Auslandssemester in Siena absolviert und dort mit einer anderen deutschen Studentin, Jenny, in einer WG lebt. Nach einer Partynacht wacht Nika vollkommen verkatert und ohne Erinnerung an die letzten Stunden auf, obwohl sie eigentlich gar nicht so viel getrunken hat. Ihr Handy ist verschwunden, ihr Hausschlüssel ebenso und.. Jenny ist auch weg. Am Badezimmerspiegel findet sie eine mysteriöse Botschaft, auf dem Wannenrand liegt ein blutiges Shirt und in ihrer Hosentasche ist ein Zettel mit wirren Notizen. Außerdem muss sie feststellen, dass ihr nicht nur ein paar Stunden im Gedächtnis fehlen.. ihr fehlen ganze zwei Tage. Was ist passiert und wo ist Jenny?

Die ersten Kapitel von "Aquila" konnten mich leider überhaupt nicht packen und so habe ich diese über eine relativ lange Zeit mit vielen Pausen gehört. Ich weiß nicht, woran das lag, denn mir gefiel das Hörbuch wirklich von Anfang an sehr gut, ich war so gespannt, was Nika in ihrer erinnerungslosen Zeit widerfahren, was mit Jenny passiert ist und was es mit allem auf sich hat. Ich konnte mir nicht vorstellen, in was für eine Richtung sich "Aquila" entwickeln wird und war so natürlich umso neugieriger auf den weiteren Verlauf der Handlung. Trotzdem hat es recht lange gedauert, bis ich mich so richtig im Buch wiedergefunden habe, doch als das dann passiert ist, habe ich die restlichen Stunden ohne große Unterbrechung und teilweise bis tief in die Nacht hinein in mich aufgesogen. Ich vermute, dass ich einfach den falschen Zeitpunkt zum Start des Hörbuchs erwischt habe, denn später musste ich mich wirklich dazu zwingen, eine Pause einzulegen, um menschlichen Bedürfnissen wie zB Schlafen nachgehen zu können. Egal ob diese Vermutung nun richtig ist oder es doch am Hörbuch lag, in jedem Fall hat mich das gestört, da ich nach den anfänglichen längeren Pausen nicht immer ganz so gut wieder in die Geschichte gekommen bin.

Was mich aber nicht gestört hat, war der Handlungsverlauf an sich. Wie oben schon gesagt konnte ich mir nicht so richtig vorstellen, in was für eine Richtung sich "Aquila" entwickeln würde und ich war immer sehr gespannt, wie es weitergeht und was es mit allem auf sich hat, ob und wie sich das Rätsel um Nikas Erinnerungslücken und Jennys verschwinden aufklären wird und wer vielleicht noch darin involviert war. "Aquila" war von Anfang an voller Spannung und brachte eine Geschichte mit sich, bei der ich nie wusste, was mich als Nächstes erwarten wird und die ich zu wirklich keinem Zeitpunkt in irgendeiner Art und Weise vorhersehbar fand, im Gegenteil. Ich wurde nicht nur einmal hinters Licht geführt und Ursula Poznanski konnte mich sehr oft mit der weiterführenden Handlung und den Elementen, die sie in die Geschichte eingebaut hat, überraschen. Wirklich toll!

Auch die Charaktere konnten mich überzeugen, sie waren gut und realistisch dargestellt, nur selten konnte ich Handlungen oder Gedanken nicht ganz nachvollziehen. Leider muss ich aber sagen, dass sie mich nicht so berühren konnten, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich fühlte mich nicht, als könnte ich mich in Nika hineinversetzen, es war für mich eher so, als würde ich sie und die anderen Figuren von weiter weg beobachten. Das machte sie für mich zwar glücklicherweise nicht unglaubwürdig, doch ich mag es lieber, wenn ich mich den Figuren näher fühle.

Fazit:
"Aquila" ist ein wirklich spannender und unvorhersehbarer Jugendthriller, der von einer wunderbaren Sprecherin vorgetragen wurde. Leider konnte mich das Hörbuch am Anfang nicht packen und auch die Charaktere blieben mir ferner, als es mir lieb ist, doch insgesamt konnte es mich trotzdem überzeugen und ich kann es empfehlen.

Die Rezension ist zuerst auf meinem Blog "Vanessas Bücherecke" erschienen. In dieser habe ich die Inhaltsangabe vom Verlag verwendet und ich verzichte darauf, diese hier einzufügen.