Rezension

Spannender und verschachtelter Krimi

Der Tote aus Zimmer 12 -

Der Tote aus Zimmer 12
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 5 Sternen

Hervorragend erzählte Geschichte in der Geschichte zum Miträtseln. Verschachtelt, berührend und sehr spannend auf knapp 600 Seiten.

Obwohl ich den Vorgängerband "Die Morde von Pye Hall" gelesen habe, erinnere ich mich nicht mehr genau daran. Und das trotz meiner Begeisterung von dem sich langsam aufblätternden Krimi mit den komplexen Charakteren. Es stellt sich im Laufe dieses zweiten Bandes als nicht tragisch, aber doch schade heraus. Die Geschichte lässt sich unabhängig von der ersten lesen, auch wenn sie an die erste anschließt und immer wieder Bezüge zur ersten hergestellt werden.

Lektorin Susan lebt inzwischen mit ihrem Freund auf Kreta. Ihr früheres Leben hat sie, nachdem sie fast den Tod gefunden hatte, hinter sich gelassen. Es holt sie wieder ein, als sie von einem Ehepaar um Hilfe gebeten wird, einen Vermisstenfall in England aufzuklären. Dieser steht in Verbindung mit einem Krimi, den sie verlegt hatte und dessen verstorbener Autor Alan Conway sie auch diesmal wieder in eine tödliche Geschichte verwickelt.

Ähnlich wie im ersten Band ist auch diese Geschichte wieder sehr spannend und intelligent geschrieben. Angekommen im Hotel Branlow Hall zeigen sich die Verwicklungen zwischen den Beteiligten, alles scheint bedeutsam aber schwer einzuordnen. Die Atmosphäre lässt sich mit Händen greifen. Der Mord ist bereits 8 Jahre her und doch scheint die Gegenwart noch damit zusammen zu hängen.
Die Charakterisierungen sind wieder sehr beeindruckend. Keiner der Charaktere ist besonders sympathisch, es sind eher ihre dunklen Seiten und die Dynamiken untereinander, die reizvoll sind. Schon von Beginn an sind Hinweise eingebaut und laden die Lesenden zum Rätseln ein. In der Mitte der Geschichte wird der Krimi von Alan Conway abgedruckt, der Hinweise auf den wahren Mörder beinhalten soll. Doch nur Lektorin Susan kann die Hinweise richtig deuten. Die Geschichte in der Geschichte ist auch wieder sehr gut geschrieben und plastisch erzählt. Doch gleichzeitig fällt es zunehmend schwer die Personen der jeweiligen Storys auseinander zu halten. Die Grenzen verschwimmen. Trotzdem hat das Miträtseln viel Spaß gemacht.
Susan weiß, wer der Mörder ist und bringt damit alle in Gefahr. Auch an dieser Stelle wird die Geschichte wieder sehr geschickt und spannend erzählt. Das Ende ist der tragische Höhepunkt einer berührenden Story. Beeindruckend.

Hervorragend erzählte Geschichte in der Geschichte zum Miträtseln. Verschachtelt, berührend und sehr spannend auf knapp 600 Seiten.