Rezension

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Spannender zweiter Teil!

Ashes - Tödliche Schatten - Ilsa J. Bick

Ashes - Tödliche Schatten
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 4 Sternen

Die Ereignisse des ersten Bandes ziehen weiter ihre Kreise...

Tom, Ellie und Alex wurden getrennt. Immernoch sich die beiden Älteren auf der Suche nacheinander, in der Hoffnung, den anderen lebend zu finden und gemeinsam Ellie zu befreien. Besonders Alex hat es schwer, da sie von einem Rudel Jugendlicher umzingelt und gefangen genommen wurde. Veränderte...Jugendliche, die zu Kannibalen wurden und die Menschen bei lebendigem Leib fressen.

In dieser fast gänzlich hoffnungslosen Situation beginnt Alex zu zweifeln, denn wie soll sie zu denen finden, die sie liebt, wenn sie am nächsten Tag Abendessen sein könnte? Auch ihre Angst davor, dass sie sich am Ende doch noch verändern könnte, sitzt ihr im Nacken. Doch ihr Überlebenswille ist noch lange nicht gebrochen...

 

Tom hingegen wurde von einem netten Ehepaar gepflegt, wird aber immer Probleme mit seinem Bein haben. Bei einem Überfall, welcher Kopfgeldjäger verursacht haben, um Tom zu bekommen, da er einer der wenigen - nicht veränderten - Jugendlichen ist, töten diese das Ehepaar und Tom muss fliehen - um sein Leben erneut zu retten. Aber er gerät geradewegs wieder in eine neue, heikle Situation, die in dieser neuen Welt überall lauern - genauso wie der Tod... 

 

Werden Alex und Tom doch noch einander und Ellie finden? Wie entwickeln sich die Menschen weiterhin? Welche Gefahren lauern noch im Dunkeln?

 

 

Ilsa J. Bick bietet mit dem zweiten Band ("Tödliche Schatten") um "Ashes" einen gelungenen Nachfolger.

Schonungslos erzählt sie die Geschichte - leider - sehr deutlich. Teilweise waren die Beschreibungen hart an der Grenze und wenn ich ehrlich bin, überkamen mich doch manchmal Übelkeit und den Drang mich zu übergeben. Wenn man wie ich, versucht, sich völlig in die Geschichte hineinzuversetzen und sich die Ereignisse bildlich vorstellt, geht einem das doch sehr nahe. Vor allem, da es gar nicht so abwegig ist, dass Menschen sich in diesen Extremsituationen, in denen es ums Überleben geht, so verhalten. Brutal, ohne Rücksicht auf Verluste, neugierig und kompromissloser.

 

Nun, auf der einen Seite hofft man als Leser immer auf einen würdigen Folgeband, doch ich bin gespannt, was uns Ilsa J. Bick im dritten Band an gruseligen, makaberen und ekligen Erlebnissen bietet.

 

Die Charaktere erstaunen einen immer wieder. Beide haben solch einen unbändigen Willen zu überleben und zu kämpfen, dass es nicht nur eine Einstellung ist, sondern ein Teil ihres Wesens. Alex gerät von einer schlimmen Situation in die nächste und doch versucht sie daraus das Beste zu machen. Man sieht an einigen ihrer Mitgefangenen, dass viele längst aufgegeben haben. Auch die Politik der Sicherheitszonen wird hier allzu deutlich - "widme dich deinen Freunden und deinen Feinden noch mehr." Sprich: Füttere den Feind, so greift er dich nicht an. Hart, schrecklich - aber dennoch mit einer gewissen Strategie und Logik verbunden.

Alex beobachtet und studiert die Veränderten und muss leider auch einige Gemeinsamkeit zwischen sich und ihnen feststellen - doch was bedeutet dies? Trotz allem - und trotz aller Zweifel - lässt sie sich nicht unterkriegen und beweist mehr als einmal Mut und Stärke. Äußerst sympathisch und vorbildmäßig.

 

Bei Tom ist es ähnlich, nur wird er mehr von seinen Gefühlen getrieben. Seine Liebe zu Alex lässt ihn alles überwinden, so scheint es. Er würde alles tun, um sie noch einmal zu sehen. Wenn man am Ende des Buches angelangt ist, erkennt man, dass in seinen Emotionen sehr viel Motivation steckte, die ihn zum Kämpfen animieren.

 

In "Tödliche Schatten" haben ebenfalls mehr Nebencharaktere Platz gefunden und einige aus dem Vorgängerband „Brennendes Herz“ sind mittlerweile zu Hauptcharakteren aufgestiegen und die Geschichte wird dann aus ihrer Sicht erzählt.

Somit bleibt die Autorin auch ihrem wechselnden Erzählstil treu.

Spannend bis zur letzten Seite entführt uns Ilsa J. Bick in ein Weltuntergangsszenario, was bei logischem Nachdenken gar nicht so abwegig ist.

Der zweite Band einer hoffentlich bis zum Ende fesselnden Trilogie.