Rezension

Spannender zweiter Teil

Night School 02. Der den Zweifel sät - C. J. Daugherty

Night School 02. Der den Zweifel sät
von C. J. Daugherty

Bewertet mit 4.5 Sternen

Da mir bereits der erste Teil dieser Reihe sehr gut gefallen hat und bald schon die Veröffentlichung des vierten Bands ansteht, wurde es Zeit, Teil 2 der Night School-Reihe zu lesen.
Schon wie beim ersten Buch ist die Anfangsszene voller Spannung und findet in London statt. Allie wird von Männern in Anzügen, die für den Bösewicht Nathaniel arbeiten, verfolgt und wird kurz darauf zu ihrer eigenen Sicherheit wieder auf die Cimmeria-Academy verfrachtet. Im Wintersemester ist dort einiges mehr los, als noch im Sommersemester.
Als gäbe es mit den Renovierungsarbeiten des Schlosses nicht schon genug zu tun, wird Allie jetzt in die Night School aufgenommen, die sie stark fordert. Auch in ihrer Beziehung zu Carter gibt es das ein oder andere Problem. Für Unruhe sorgt jedoch besonders ein unbekannter Spion in den Reihen der Night School. Durch gegenseitiges Verhören sollen die Mitglieder nun herausfinden, wer der Verräter ist, doch es könnte jeder sein.
Als wäre das alles noch nicht schlimm genug, erhält Allie einen Brief ihres Bruders, der seit zwei Jahren verschwunden ist und der ihres Wissens nach auf der Seite Nathaniels steht.
In diesem Teil lernen wir einen tollen neuen Charakter kennen: Zoe ist 13 und wurde von ihren Großeltern aufgezogen, ohne jemals irgendwelche sozialen Kontakte zu haben. Deshalb benimmt sie sich manchmal sehr komisch, aber oft musste ich auch schmunzeln. Sie ist sehr unbedarft und schonungslos ehrlich. Als Allies Trainingspartner in der Night School kann sie ihre tollen Kampffähigkeiten unter Beweis stellen.
Bei Allie selbst konnte ich keine große Entwicklung feststellen. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, die gab es ja in Band 1 schon. Warum sie aber ständig Panikattacken hat und Dinge zählt, erfahren wir immer noch nicht.
Carter war wieder einfach toll. Jedoch wurde kurz erwähnt, dass er gerade 17 geworden ist, was für mich überhaupt nicht passt. Ich habe ihn mir immer schon als 19- oder 20-jährigen vorgestellt, da er immer Ruhe, Erfahrenheit und Gelassenheit ausstrahlt.
Sylvain spielt leider auch wieder eine große Rolle… Ihn konnte ich schon in Band 1 nicht leiden und auch jetzt wurde er mir nicht viel sympathischer. Ich hoffe, dass er mich in Band 3 mehr von sich überzeugen kann.
Insgesamt war das Buch wieder echt toll. C. J. Daughertys Schreibstil war gewohnt flüssig und leicht zu lesen, die Atmosphäre an der Cimmeria Academy hat mich häufiger mal an Harry Potter erinnert und die Spannung war mein ständiger Begleiter. In Band 1 habe ich immer das Gefühl gehabt, mich umdrehen zu müssen, weil ich ständig gerätselt habe, wer der Verräter ist. Hier jedoch wusste ich absolut nicht, wen ich verdächtigen sollte. Eine Vermutung habe ich, jedoch wäre das auch schon wieder ein bisschen offensichtlich.
Was meine Leseeuphorie wirklich getrübt hat, war diese vermaledeite Dreiecksbeziehung. Ich denke, nachdem ich das Buch jetzt beendet habe, kann ich mich mit der entstandenen Situation anfreunden. Doch trotzdem empfand ich Allies Verhalten und ihre Entscheidungen manchmal einfach als falsch und hätte sie am liebsten angeschrien.  
Das Ende war zwar spannend, aber auch relativ kurz, was mich jedoch nicht sonderlich gestört hat. Ich mag es sowieso nicht, wenn man allzu lange auf die Folter gespannt wird und da die Spannung schon durch den ganzen letzten Teil hinweg aufgebaut wurde, war das okay. Die Aufklärung war für mich schlüssig, wenn auch nicht total überraschend.

Fazit:

Der zweite Teil der Night School-Reihe braucht sich nicht hinter dem ersten zu verstecken. Es ereignen sich wieder viele Dinge, die einem kurzzeitig den Atem rauben und ständig fragt man sich, wer denn nun der Verräter ist. Wer den ersten Band mochte, sollte unbedingt auch zum zweiten greifen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht!