Rezension

Spannendes Buch mit Botschaft

Der Joker - Markus Zusak

Der Joker
von Markus Zusak

Ein Buch, das mit Spannung und Witz überzeugen kann und eine Geschichte, die nicht nur in der Hauptfigur eine Entwicklung auslöst, sondern auch den Leser selbst verändert.

Inhalt:

Eds Leben verläuft ganz normal und ziemlich langweilig. Er arbeitet als Taxifahrer, lebt mit seinem alten Rottweiler-Mischling in einem kleinen, alten Haus und trifft sich regelmäßig mit seinen Freunden zum Kartenspielen. Eines Tages ist er allerdings derjenige, der einen Banküberfall verhindert und den Täter aufhält. Kurz darauf findet er eine Spielkarte in seinem Briefkasten, auf der drei ihm unbekannte Adressen stehen. Was er damit tun soll, ist ihm zunächst schleierhaft, aber als er die angegebenen Häuser besucht, erkennt er schnell, was seine Aufgabe ist. Aber wer steckt dahinter?

 

Meinung:

Das Buch beginnt mit dem Satz „Der Bankräuber ist ein totaler Versager.“ und schon da wusste ich, dass mir das Buch gefallen würde. Der Schreibstil ist zugleich normal und außergewöhnlich. Das Buch ist auch Sicht von Ed geschrieben und dementsprechend oft nicht ganz sachlich. Seine Gedanken und Gefühle spielen eine große Rolle. Außerdem arbeitet der Autor zwischendurch mit kurzen Sätzen, die eigentlich nicht vollständig sind, sodass ein Satz zu besonderen Betonung aufgeteilt wird. Beispielsweise: „Sie schauen. Einander. An.“

 

Das Buch beginnt schon spannend, indem es mitten während des Banküberfalls startet. Man weiß nicht, wie es dazu gekommen ist und was noch passieren wird, aber während diesen wenigen Seiten lernt man die wichtigstens Charaktere besser kennen, als man es in irgendeiner anderen Situation gekonnt hätte. Marvin fängt direkt einen Streit an, in dem es um sein Auto geht, und obwohl er mit einer Waffe bedroht wird, gibt er nicht nach und verteidigt seinen schrottreifen „Oldtimer“. Ed versucht zwar, ihn zu beruhigen, damit keiner von ihnen erschossen wird, gibt allerdings auch nicht nach und würde niemals etwas positves über Marvs Auto sagen. Das beschreibt die Beziehung zwischen den beiden schon ziemlich gut.

 

Die Spannung ebbt nach dem Banküberfall, der ja noch verhindert werden konnte, allerdings nicht ab, sondern es geht erst richtig los. Mit dem Moment, in dem Ed die Karte mit den Adressen in seinem Briefkasten findet, fangen die Fragen an, sich zu häufen. Wer steckt dahinter? Was für Adressen sind das? Was soll Ed tun? Nicht auf alle Fragen gibt es direkt eine Antwort und so wird die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten.

Es ist super interessant, mitzuerleben, was die einzelnen Adressen und die Bewohner der Häuser ausmacht und mitzufiebern, was Eds Aufgabe sein wird und wie er sie lösen kann. Darüber möchte ich jetzt aber nicht zu viel verraten.

 

Das Buch ist nicht nur spannend, sondern zugleich witzig, traurig und manchmal einfach schön. Die Hauptfigur kommt in die unterschiedlichsten Situationen und das Buch wird keine Sekunde langweilig. Dabei würde ich nicht unbedingt sagen, dass sich Ed verändert, aber man merkt schon, wie er eine gewisse Entwicklung durchmacht und im Blick auf manche Aspekte am Ende des Buches anders ist als am Anfang und dass er vieles aus einem anderen Blickwinkel sieht.

Auch als Leser bleibt man da nicht außen vor und ich glaube, einiges aus diesem Buch mitgenommen zu haben.

 

Fazit:

Ein Buch, das mit Spannung und Witz überzeugen kann und eine Geschichte, die nicht nur in der Hauptfigur eine Entwicklung auslöst, sondern auch den Leser selbst verändert.

5/5 Punkten