Rezension

Spannendes Debüt

Kolibri - Kati Hiekkapelto

Kolibri
von Kati Hiekkapelto

Bewertet mit 4 Sternen

Anna Fekete beginnt als Kriminalkommissarin und hat nicht die Zeit, sich langsam einzugewöhnen, denn gleich zu Beginn geschieht ein Mord an einer jungen Joggerin. Ausgerechnet Esko soll ihr Partner werden. Esko erscheint fast immer betrunken am Arbeitsplatz, mosert ständig rum und äußert seine rassistischen Kommentare gerne in der Gegenwart von Anna, um sie zu provozieren. Anna hätte lieber Sari als Partnerin gehabt. Der Mord gibt große Rätsel auf und die Polizei tappt lange im Dunkeln - bis der nächste Mord geschieht.

Ein zweites Thema, das sich durch den Thriller zieht ist das Thema Migration. Anna ist als Kind nach Finnland gekommen, sie spricht hervorragend Finnisch, doch ihr Bruder ist ein Beispiel für schlechte bzw. nicht funktionierende Integration. Ihre Mutter ist wieder zurück in die Heimat gegangen. Darum lässt sie der Anruf und das nachfolgende Gespräch mit der Schülerin Bihar nicht in Ruhe. Sie glaubt, das Mädchen hat Angst und ist wirklich in Gefahr und zeigt sich in ihrer Freizeit immer wieder vor dem Haus der Familie. Die Geschichte von Bihar durchzieht wie eine zweite Geschichte das Buch und das Meiste erfährt der Leser aus den Ich-Erzählungen von Bihar, die immer wieder den Thriller unterbrechen.

Mir gefällt der Schreibstil von Kati Hiekkapelto gut, er ist eher ruhig und die Geschehnisse brauchen ihre Zeit. Nebenher erfährt man einige Aspekte über den Umgang mit Migranten in Finnland und über das finnische Leben.

Das Ende hat mich nicht vollends überzeugt, aber dennoch bin ich gespannt auf die Fortsetzung.