Rezension

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Spannendes Debüt

Der Prinzessinnenmörder - Andreas Föhr

Der Prinzessinnenmörder
von Andreas Föhr

Durch Zufall entdeckt Polizeiobermeister Kreuthner nach einer durchzechten Nacht die Leiche eines jungen Mädchens in einem zugefrorenen See. Auffällig ist, dass die Tote ein goldenes Brokatkleid im Prinzessinnenstil trägt. Wie es sich bald herausstellt, handelt es sich um ein Faschingskostüm.

Mit seinem Debüt ist Andreas Föhr ein sehr spannender Krimi gelungen. Es gibt zwar schon bald Hinweise, wer der Mörder sein könnte, aber dieser Krimi bleibt bis zum Schluss spannend. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die auf die Spur des Täters führen.

Polizeiobermeister Kreuthner löst den Fall schließlich auf seine Weise, was dem Ermittlerteam und besonderen deren Leiter Wallner überhaupt nicht passt.

Wallners logische Denkweise führt zwar zu den entscheidenen Hinweisen, aber als es zur Auflösung des Falles kommt, steht er dem Geschehen, in das der Täter ihn hineinzieht trotz aller Bemühungen hilflos gegenüber. Ohne Kreuthner gäbe es wahrscheinlich noch ein weibliches Opfer, auch wenn Wallner zu einer geschickten Lüge greift, um den Täter zu irritieren.

Der Roman lebt von seinen raffinierten Wendungen und den zunächst vergeblichen Versuchen, den Serientäter zu überführen. Auch die privaten Dialoge zwischen Wallner und seinem Großvater, bei dem er lebt und der um das Liebesleben seines Enkels besorgt ist, werden in bayerischer Mundart geführt. Dieser Wortwitz lässt den Leser in den doch recht schwierigen Ermittlungen aber doch das ein oder andere Mal schmunzeln.

Der Prinzessinenmörder ist ein ausgefeiltes Psychogramm eines verzweifelten Vaters, der zum Mörder wird. Prinzessinnenmörder ist ein Krimi mit viel Potential, durchdachter Schreibweise und zu Recht mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden.