Rezension

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spannendes Debüt

Im dunklen, dunklen Wald
von Ruth Ware

Bewertet mit 5 Sternen

Überraschend erhält Nora eine Einladung zu einem Jungesellinenabschied. Von Clare, der Braut, hat sie seit zehn Jahren nichts mehr gehört. Dennoch sagt Nora zu und fährt mit einer weiteren Freundin in das abgelegene Haus in den Wäldern Nordengland. Ein geselliges Wochenende soll es werden, doch dann findet Nora fremde Fußspuren am Haus und in der Nacht kommt es zur Katastrophe.

Ruth Ware hat ein wirklich gutes Erstlingswerk geschrieben, das ich in wenigen Stunden durchgelesen hatte.
Nora, aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden, kommt verletzt im Krankenhaus wieder zu sich. Die Erinnerungen an das, was an diesem Wochenende geschehen ist, sind verschwommen und zusammenhanglos. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, dass es eine oder einen Toten gegeben hat und das Nora des Mordes verdächtig wird. Um die Wahrheit herauszufinden, muss sie sich an das erinnern, was sie verdrängt hat.
Mir hat dieser Thriller wirklich sehr gut gefallen. Ruth Ware schreibt flüssig und die Geschichte ist durchgehend spannend. Gemeinsam mit Nora – die von ihren Freunden früher Lee genannt wurde - habe ich gerätselt, was an diesem Wochenende geschehen sein mag. Jeder der anwesenden schien die Gelegenheit und auch ein Motiv für die Tat gehabt zu haben. Jede der Figuren war auf ihre Weise glaubwürdig und mal sah ich die sarkastische Nina in der Rolle der falschen Schlange und dann wieder die schon unterwürfige Flo, deren Zuneigung zu Clare alles andere als gesund zu sein scheint. Doch was ist mit Tom, dem einzigen männlichen Gast an diesem Wochenende?
Und obwohl die Hinweise auf die tatsächlichen Zusammenhänge die ganze Zeit über da gewesen sind, bin ich – ebenso wie Nora - erst als es fast zu spät scheint, auf des Rätsels Lösung gekommen.
Gern empfehle ich diesen Thriller weiter und freue mich auf weiteres aus der Feder der Autorin.