Rezension

Spannendes Finale mit leider enttäuschendem Ende

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts - Sophie Jordan

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
von Sophie Jordan

Rückkehr des Lichts setzt genau dort an, wo Band 1 so abrupt endete. Da es schon eine Weile her war, dass ich den Auftakt der Dilogie gelesen hatte, viel mir der Einstieg zuerst ein wenig schwer. Der Leser wird unvermittelt in die Geschichte geworfen, doch nachdem auch ich mich eingefunden hatte, konnte sie mich sofort wieder packen. Durch Lunas Rettungsmission wird gleich zu Anfang für viel Spannung und Action gesorgt, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. 
Nach dem rasanten Start verliert die Handlung allerdings wieder etwas an Tempo. Der Mittelteil ist zwar immer noch interessant, stellenweise zieht sich die Geschichte aber dennoch.

Erzählt wird hier abwechselnd aus der Sicht von Luna und Fowler. Und auch wenn beide Protagonisten gleichermaßen zu Wort kommen, steht Luna doch klar im Vordergrund der Handlung. Nun kann sie endlich zeigen, was für eine starke Heldin und Frau in ihr steckt. Trotz ihrer Blindheit kommt sie sehr gut alleine klar und sollte nicht unterschätzt werden. Schon in Die wahre Königin konnte sie mich mit ihrem starken und entschlossenen Charakter überzeugen, doch erst in Band 2 wächst sie über sich hinaus und zeigt, was noch alles in ihr steckt.
Nichtsdestotrotz ist auch Fowler wichtiger Bestandteil der Handlung. In Band 1 wirkte er noch sehr verschlossen und geheimnisvoll, doch nun gibt er mehr von sich Preis - besonders Luna gegenüber. Ich fand es besonders interessant nun auch mehr über seine Vergangenheit zu erfahren. 
Während sich in Die wahre Königin noch alles um Luna und Fowler dreht, treten in Rückkehr des Lichts neue Nebencharaktere auf den Plan, die die Geschichte um ein Vielfaches abwechslungsreicher und interessanter machen. Vor allem da nicht alle von ihnen leicht zu durchschauen sind und vielleicht ganz andere Absichten verfolgen als zuerst angenommen.

Auch wenn der Mittelteil sich ein wenig zog, konnte mich die Geschichte doch fesseln und ich war wirklich gespannt, wie die Autorin die ganze Handlung im finalen Abschnitt auflösen wird. Ich konnte mir verschiedene Szenarien vorstellen - die Autorin hatte hier viel Material mit dem sie arbeiten konnte. Doch ich kam dem Ende immer näher und noch keine einzige meiner zahlreichen Fragen wurde beantwortet. So langsam machte ich mir sorgen, wie sie die Auflösung in den wenigen noch übrigen Seiten unterbringen wollte - und hier liegt auch mein größter Kritikpunkt an der Geschichte. Denn das Ende war zu schnell, zu hastig und auf zu wenige Seiten gequetscht worden. Wie es endet, war gar nicht das Problem, denn die eigentliche Idee für das Finale fand ich gut. Doch bei der Umsetzung hat sich die Autorin eindeutig zu wenig Zeit gelassen ihre Gedanken auszuformulieren und auszuschmücken. Viele meiner Fragen blieben unbeantwortet - Fragen, die sich mir schon seit Band 1 stellten. Schade eigentlich, da mir das Ende den Rest der ansonsten guten Geschichte ein wenig kaputt gemacht hat. 

Fazit:
Rückkehr des Lichts ist eine gute Fortsetzung, die mit einer starken Protagonistin, interessanten Nebencharakteren und einer spannenden Handlung punktet - wäre da nicht das abrupte und für mich unzureichende Ende. Viele meiner Fragen blieben unbeantwortet; komplett zufriedenstellen konnte mich die Auflösung nicht. Schade eigentlich, da das Potential da war. Dennoch konnte mich der Abschluss der Dilogie gut unterhalten.