Rezension

Spannendes Jugendbuch

ADRIAN BLACKWELL - Ralf Raabe

ADRIAN BLACKWELL
von Ralf Raabe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Es geht um den Teenager Adrian Blackwell, dessen Vater in der Runenforschung tätig war und vor einem halben Jahr bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam. Adrians Mutter war zunächst völlig mit der Situation überfordert und auch Adrian leidet natürlich unter dem Verlust des Vaters. Als er dann plötzlich beginnt, kuriose Gestalten um sich herum zu sehen, die scheinbar niemand anderes sehen kann, glaubt auch er, langsam den Verstand zu verlieren. Doch bei den kuriosen Gestalten handelt es sich um Odin und dessen Sohn Thor, aber auch der Fenris Wolf ist hinter ihm her Adrian soll ein Runenbuch des Vaters finden, um die Ordnung in der Götterwelt wieder herzustellen. Doch das erweist sich als recht schwierig.

Meine Meinung

Das düstere, geheimnisvolle Cover verspricht eine abenteuerliche Geschichte und ja, Adrian Blackwell ist durchaus ein sehr spannendes Jugendbuch.
Ralf Raabe macht es sehr leicht, in die Geschichte zu finden, denn es beginnt leicht und ja, auch sehr lustig. Auch sonst erzählt er leicht und gut verständlich, so dass rein inhaltlich keine Probleme entstehen.
Auch die Geschichte liest sich recht spannend und abenteuerlich und ich denke, dass sich vor allem Jungs hier schnell mit dem Protagonisten Adrian Blackwell identifizieren können. Adrian wird von jetzt auf gleich in Situationen gestoßen, die ihn zunächst zweifeln lassen, an dem, was er da sieht. Wer würde auch schon glauben, dass ein alter Mann, der völlig verwirrt zu sein scheint, ausgerechnet Göttervater Odin ist? Oder vom Fenriswolf bedroht wird? Doch irgendwann spitzt sich die Situation zu und Adrian muss schauen, dass er eine Lösung findet. Im großen und ganzen war das schon interessant, gerade Asgard und seine Götter mag ich immer, doch ich muss hier sagen, dass mir das alles noch zu wenig erklärt wurde. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Jugendliche sich in der nordischen Göttersaga auskennen. Da ist wohl eher Thor aus den Avengers bekannt, als das man viel über die Saga an sich weiß. Man muss zwar jetzt kein großer Kenner der Götterwelt sein, doch man sollte zumindest ein wenig wissen, wer wofür steht, ansonsten könnte das Abenteuer vielleicht zu uninteressant werden. Trotzdem muss Adrian hier die ein oder andere Gefahr überstehen und trifft dabei auf Freunde und Feinde. Manches läuft dann zu glatt, anderes habe ich so nicht kommen sehen, deshalb ist es so ein auf und ab gewesen beim Lesen.
Ein dritte Person Erzähler beschreibt aus Adrians Pespektive, was vor sich geht. Dadurch wird man zum Beobachter der Situationen und kann sich gut vorstellen, was vor sich geht. Wir dürfen dabei aber auch Adrian recht gut kennenlernen und dieser macht schnell einen sympathischen Eindruck.
Adrian hat es nicht allzu leicht, seitdem sein Vater so plötzlich ums Leben kam. Er tappst schonmal ganz gerne in das ein oder andere Fettnäpfchen, was die gesamte Geschichte auch mit dem gewissen Humor spickt. Wie ich bereits erwähnte, könnte ich mir gut vorstellen, dass sich gerade Jungs in dem Alter mit Adrian identifizieren können. Innerhalb der Geschichte entwickelt er sich deutlich weiter und ich bin gespannt, wie er in zukünftigen Abenteuern agieren wird.
Neben Adrian kommen noch die ein oder andere weitere Figur mit ins Spiel. Da wären unter anderem die Schulkameradin Alison, die ihm unerwartet zur Seite steht oder das Mädchen Bo, das auf der Straße lebt und ihm aus der Patsche hilft. Beide sind interessante Persönlichkeiten und vor allem über Bo würde ich gerne noch mehr erfahren.
Natürlich erleben wir hier auch die unterschiedlichen Götter Asgards, wobei ich gespannt bin, ob sich die Darstellungen dieser in den Folgebänden noch intensiviert.

Mein Fazit

Alles in allem ein spannendes Jugendbuch, das für abenteuerliche Lesestunden sorgt und vor allem auch die Zielgruppe ansprechen wird. Man muss nicht völlig bewandert sein in der nordischen Göttersaga, aber wenn man bereits ein wenig Einblick hat, kann das hier durchaus hilfeich sein. Ralf Raabe hat einen lockeren und leichten Schreibstil, der auch immer wieder mit witzigen Situationen aufgelockert wird. Gut gelungener Einstieg in eine neue Reihe.