Rezension

Spannendes Jugenthrillerdebüt

Abgründig
von Arno Strobel

Bewertet mit 4.5 Sternen

In einem Bergcamp macht sich eine Gruppe Jugendliche auf eine eigenmächtige Tour durch die Berge. Sie haben keine Lust auf Kletterwände, sondern wollen sofort zu einem Abenteuer aufbrechen. Doch plötzlich bricht ein Unwetter los und die Gruppe sitzt in einer Berghütte fest. Frierend und verängstigt harren sie dort aus, trinken mitgebrachten Wodka und am nächsten Morgen ist einer von ihnen verschwunden ...

Ich lese sehr gern die Bücher von Arno Strobel, also war es obligatorisch, dass ich auch seinen ersten Jugendthriller lese. In gewohnter Manier, ist der Leser auch hier von der ersten Seite an gefesselt. Strobels Schreibstil zieht einen in einen Sog, aus dem man so schnell nicht mehr herauskommt. Seine doch einfache, aber emotionale Sprache und auch die kurzen Kapitel voller Cliffhanger werden es auch jedem jüngeren Leser schwer machen, das Buch zur Seite zu legen.

Sicherlich darf man hier keinen blutigen und gewaltätigen Thriller erwarten, aber Strobel braucht auch nicht unbedingt Blut, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Allein die Charaktere machen die Story mysteriös und undurchsichtig. Es werden zwar mal wieder einige Klischees bedient, aber ich konnte gut darüber hinwegsehen. Schließlich ist es das Zusammenspiel der unterschiedlichen Figuren, wodurch das Buch interessant und spannend wird.

Strobel spielt mal wieder mit den Ängsten seiner Leser. Irgendwo im Nirgendwo, nass und voller Angst müssen ein paar junge Menschen, die sich im Grunde nicht kennen gemeinsam ausharren. Schuldige gibt es schnell, genauso wie Querulanten und so schaukelt sich die Stimmung hoch und man ahnt bereits Böses.

Das Ende war leider etwas aprupt und hätte gerne noch etwas ausgedehnt werden. Aber ich kam trotzdem auf meine Kosten. Sicherlich hat man schon so eine gewisse Ahnung, trotzdem fand ich den Schluss dann noch überraschend.

Ein tolles Jugendthrillerdebüt, das Lust auf mehr macht. Nachdem ich vom "Rachespiel" eher weniger angetan war, konnte mich Strobel hiermit wieder überzeugen. Uneingeschränkte Leseempfehlung!