Rezension

Spannendes Mitraten ist bei diesem Urlaubskrimi angesagt

Die Tote im Dünenhaus - Ulrike Busch

Die Tote im Dünenhaus
von Ulrike Busch

Bewertet mit 5 Sternen

Ulrike Buschs Krimi "Die Tote im Dünenhaus" ist der 6. Fall der Kripo Wattenmeer und erscheint als Books on demand. Okko Knudsen, der Bruder von Hauptkommissar Kuno Knudsen, hat endlich beruflich Fuß gefasst. Er will als Jugendbetreuer auf Amrum Umweltseminare des Biologen Professor Bubendeys begleiten. Als Okko zur Vorbereitung mit dem Professor verabredet ist und das Dünenhaus am Wriakhörnsee aufsucht, stolpert er über die Leiche einer Frau. Der Professor ist nicht vor Ort. Den Ermittlern stellt sich die große Frage, wer diese Frau ist und warum sie ausgerechnet dort ermordet wurde. Sollte der Professor etwas damit zu tun haben oder ist das ein Racheakt gegen den verhassten Unternehmer Ulf Janssen aus Hamburg, der gegen den Willen der Amrumer das Dünenhaus kaufen will?

 

"Mörder fragen nicht nach dem Wochentag." Zitat Seite 21

Die Kripo Wattenmeer ist mittlerweile meine liebste Krimi-Reihe von Ulrike Busch.

Erneut kann die Story mich auf die Insel Amrum mitnehmen und weil die Gründe für den Mord relativ verzwickt sind, kann man wieder gut mitraten.

Mit diesem Leichenfund hat das findige Ermittlerteam Knudsen und Zander von der Kripo Wattenmeer erneut einen Fall aufzuklären, bei dem es mehrere Tatverdächtige gibt.

Rein sprachlich gesehen, enthält dieser Band alle Zutaten, um zu den bestern Krimis der Autorin zu gehören. Eine flüssige Sprache, eigenes Mitraten durch den Leser, schräge Figuren und ihr Alltagsverhalten und eine unterhaltsame, sowie fesselnde Aufklärung machen dieses Buch zu einem perfekten Urlaubskrimi für Mußestunden an der Nordsee.

Auch wenn hier mittlerweile der sechste Band vorliegt, sollte man keine Verständnisschwierigkeiten mit dem Buch haben. Alle Fälle sind einzeln abgeschlossen und die Figuren werden immer wieder kurz umrissen. Die persönliche Entwicklung der Personen ist jedoch aus der Reihe heraus noch interessanter zu verfolgen.

Betrachtet man diesen Mordfall, zeigen sich einige Verdächtige, etwaige Motive sind denkbar, aber nicht eindeutig klar. Gemeinsam mit den Ermittlern geht es zu den Befragungen und man kann sich selbst ein Bild über die Personen machen, die im Umfeld mit dem Mord in Frage kommen. Ulrike Busch streut mehrere Wendungen ein, sodaß man immer wieder weitere Personen für den Täter hält.

Mit ihren etwas schrägen Figuren sorgt die Autorin für bunte Unterhaltung, besonders ihr skurriler Reporter Friedrich Fliegenfischer ist ein Unikum, der dieses Mal auf Freiesfüßen wandelt und für eine heitere Note sorgt.

Dieses Mal scheint FF endlich auch etwas eigenen Ermittlerinstinkt gewonnen zu haben. Die neue Journalistin und der ältliche Professor Dionisius Bubendey, der ein Frauenschwarm sein soll, sorgen für weiteren Schwung in der Geschichte, die natürlich auch kleine Alltagsgeschichten aus dem Privatleben der Kripoleute enthält und wie immer norddeutsches Küstenflair versprüht.

Ein Krimi, der ohne Blutvergießen auskommt und mit seinen liebenswerten oder auch schrägen Figuren gut unterhält. Der perfekte Urlaubskrimi für Mußestunden an der Nordsee.