Rezension

Spannendes Thema, leider sehr langatmig

Die Physikerin - Moritz Hirche

Die Physikerin
von Moritz Hirche

Bewertet mit 3 Sternen

Dr. Helena Bartsch ist Physikerin am Kaiser Wilhelm Institut und forscht in Sachen Uran. Aufgrund dieser Forschung gerät sie in den Fokus des nationalsozialistischen Regimes. Im Sommer 1944 steht das Deutsche Reich unter Druck. Eine Uranbombe könnte den Krieg entscheiden.Auch die Amerikaner tüfteln an einer ähnlichen Bombe und sie sind nah am Ziel. Helena Bartsch erkennt schnell, dass sie sich dem Regime nicht entziehen kann ohne ihr eigenes Todesurteil zu unterschreiben. Doch nicht nur die Nazis bekunden Interesse an ihr, sondern auch eine Widerstandsgruppe. Die Gruppe verlangt von ihr Informationen über das geheime Projekt. Unvermittelt gerät die junge Wissenschaftlerin zwischen die Fronten. Eine Situation, in der die Physikerin über sich hinaus wachsen muss, um zu überleben. Die nuklearen Tests sind vom britischen Geheimdienst MI 6 nicht unbemerkt geblieben. Um mehr herauszufinden starten der MI 6 zusammen mit dem amerikanische Geheimdienst eine Aufklärungsoperation. Frederik Mercer, amerikanischer Spion, wird nach Deutschland geschleust. Als der Spion herausfindet, weshalb gerade er für diese Mission ausgewählt wurde, erkennt er seine Rolle als unbedeutende Figur in einem großen Spiel. Dennoch setzt er alles auf eine Karte, dass schlimmste zu verhindern.

Ein spannendes Thema für einen Agententhriller. Die erste Romanhälfte ist unterhaltsam und fesselnd geschrieben. Leider verliert sich die Geschichte dann in allzu detailreichen Beschreibungen. Die Entwicklung der Hauptfigur Helena Bartsch ist sehr oberflächlich ausgefallen. Als Leser fiel es mir manchmal schwer ihrer Taten nachzuvollziehen. Manche Handlungsstränge verwirren mehr, als dass sie der Erzählung gut tun. Bei einigen Ereignissen ist mir der Sinn nicht deutlich geworden.

Dem Roman hätten mindestens 100 Seiten weniger gut getan. Insbesondere das Ende zieht sich wie Kaugummi. Das letzte Kapitel ist meiner Meinung völlig unnötig und überzogen. Für den Roman hat es keinerlei Bedeutung. Alles in allem handelt der Roman über ein spannendes Thema. Eine Spannung, die der Roman leider nicht bis zum Ende beibehalten kann.