Rezension

Spannendes Thrillerdebüt mit kleinen Schwächen!

Das letzte Mädchen - David Führt

Das letzte Mädchen
von David Führt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Durch den spannenden Klappentext und das gelungene Cover bin ich auf den Debütroman von David Fürth aufmerksam geworden. Für mich war es ein solider Start einer Thriller-Reihe, der nach einem  etwas hölzernen Beginn nach hinten raus richtig spannend wurde.

In Leipzig suchen  Hauptkommissar Niklas Schröder und sein Team nach einem Psychopathen, der wochenlang junge Frauen gefangen hält, peinigt, missbraucht und schließlich entsorgt. Druck kommt auf die Mannschaft auf, als sie die ersten Leichen entdecken, die seltsame Markierungen am Rücken aufweisen. Zum Leidwesen von Schröder sitzt ihm auch noch eine sehr ehrgeizige Reporterin im Nacken, die medienwirksam die Angst und den Schrecken der Menschen in der Stadt schürt. Als schließlich noch seine Tochter spurlos verschwindet, ist es um seine Beherrschung fast geschehen.

Ich finde es immer wieder spannend neue Autoren zu entdecken. David Fürth hat mit „Das letzte Mädchen“ ein Thema aufgegriffen, dass jeden immer wieder schockt und einen die Ohnmacht und Verzweiflung der Eltern nachempfinden lässt. Alles wird beherrscht durch Angst, die der Autor hier auch noch sehr raffiniert in anderen Situationen und Formen beleuchtet. Das Buch liest sich schnell durch  seinen leicht zu lesenden Schreibstil  und seine nach hinten raus spannende Erzählweise. Am Anfang musste ich mich erst an die vielen kurzen und sich schnell abwechselnden Kapitel  gewöhnen, die etwas den Lesefluss stocken ließen. Seine Charaktere sind allesamt etwas oberflächlich  und unsympathisch dargestellt. Gänsehaut  und Schockmomente erzeugt David Fürth  in den Szenen  des Psychopathen, dessen  Gedanken und Handlungen Dynamik in die Geschichte hinein brachten. Immer wieder war man am Rätseln, wer derjenige sein könnte.  Doch mit der Auflösung die dann kam, habe ich wirklich nicht gerechnet. Sehr polarisiert hat mich die Journalistin Nina Sommer, die krankhaft ehrgeizig ist und das berufliche Vorankommen mit jeden Mitteln berechnend und kaltblütig betreibt. Hauptkommissar Schröder lebt für seinen Beruf und seine Kollegen müssen unter seiner Leitung einiges ertragen. Er duldet keine Fehler, ist unwirsch, launig, gefühllos und herrisch und stellt sein Privatleben immer hintenan. Bis zu dem Moment, als seine Tochter plötzlich verschwunden ist und er nachdenklich wird. Die Suche nach den verschwunden Mädchen entwickelt sich immer dramatischer und hätte ihm beinahe zum Verhängnis werden können.

Mein Fazit:

David Fürth hat mich mit seinem Thrillerdebüt  „Das letzte Mädchen“ gut unterhalten und ich bin schon auf seine Fortsetzung der Reihe um Hauptkommisssar Niklas Schröder gespannt. Für ein noch fesselnderes Lesegefühl würde ich mir längere Kapitel wünschen, die einen tiefer in die einzelnen Erzählstränge einsteigen lassen und  Charaktere, die  im Laufe der Zeit mehr Tiefe und Empathie bekommen. Im Hinblick auf eine  Steigerungsmöglichkeit vergebe ich verdiente 3,5 Sterne.