Rezension

Spannendes Verwirrspiel

Das Haus der Verlassenen - Emily Gunnis

Das Haus der Verlassenen
von Emily Gunnis

Bewertet mit 4 Sternen

Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort - ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ...

Normalerweise gehe ich bei einer Rezension nicht auf das Cover ein, aber hier mache ich es. Das Cover hatte mich schon direkt bei der Vorstellung der Buchneuheiten hier auf wasliestdu angesprochen. Das alte Herrenhaus mit dem Zaun davor wirkt geheimnisvoll. Eigentlich sogar recht idyllisch, aber der Zaun mit seinen spitzen Zacken lässt auf eine Ruhe vor dem Sturm schließen. Es macht neugierig auf die Geschehnisse, die hinter den geschlossenen Türen passieren. Und es passt so unfassbar gut zur Geschichte des Buches!

Zu Beginn war die Geschichte etwas verwirrend, es gibt viele verschiedene Handlungsstränge bzw. Erzählperspektiven. Ich habe irgendwann angefangen, mir eine Liste zu erstellen, dann hatte ich einen besseren Überblick.

Die Figuren sind toll ausgearbeitet und die Autorin schafft es wirklich außergewöhnlich gut, die Emotionen zu übertragen. Ich hatte beim Lesen das ein oder andere Mal Gänsehaut und manche Szenen waren für mich als Mama auch wirklich nur schwer zu ertragen. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es solche Heime, um die es in dem Buch geht, auch tatsächlich gab.

Die Geschichte hat mich von Beginn an in ihren Bann gezogen und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Die Einzelnen Handlungsstränge haben sich im letzten Drittel schön zu einem einzigen Hauptstrang verdichtet und alle offenen Fragen wurden letztlich geklärt.  Einzig die spektakuläre Rettungsaktion am Ende des Buches, ich verrate nicht wer, wie, wo und warum, war mir ein wenig zu dick aufgetragen.

Ich kann das Buch ganz klar empfehlen.