Rezension

Spannnend und einfühlsam - starker Abschluss des Klimaquartetts

Der Traum von einem Baum
von Maja Lunde

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich ist der vierte und (vermutlich) letzte Band aus der Klimareihe von Maja Lunde der stärkste gewesen. Mehr als bei den drei Vorgängern habe ich mich hier mit den Protagonisten verbunden gefühlt. Ebenso hat die Geschichte mich noch ein wenig mehr berührt.

Spitzbergen in der Zukunft: als Folge des Klimawandels leben die Bewohner der Insel isoliert vom Rest der Menschheit im Einklang mit der Natur. Mit allen Konsequenzen, die teilweise heftig tragisch sind.. Ebenso befindet sich auf Spitzbergen ein Schatz der Menschheit - eine Saatgutbank. Und am Ende kommt Tommy, einem kaum erwachsenen jungen Mann, die Entscheidung zu, ob die Menschheit diesen Schatz haben sollte, oder nicht.

Insbesondere Tommy war mir sehr sympathisch - der gelegentlich überforderte junge Mann, der seine jüngeren Brüder aufs innigste liebt und sich hauptverantwortlich um sie kümmert. Der Vielleser, der sich über das Leben der Menschen, wie es richtig sein sollte, seine Gedanken macht, wodurch das Buch durchaus philosophische Ansätze hat.

Spannend wird es bei den Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Sichtweisen: bleiben oder gehen? Den Saatgutschatz bewahren um jeden Preis? Wem steht dieser Schatz eigentlich zu?

Man muss die drei Vorgängerbände nicht gelesen haben und kann auch mit dem vierten beginnen - die wenigen Personen, die man bereits aus den Vorgängerbänden kennen könnte, lernt man im vierten Band durch Rückblenden ausreichend und auch nochmal anders kennen.

Ich werde irgendwann noch einmal alle vier Bände lesen/hören, wobei zumindest momentan der vierte mein Favorit ist.