Rezension

Spannung auf mehreren Gefühlsebenen!

Der Bruder
von Christine Brand

Bewertet mit 5 Sternen

Irena Jundt, Rechtmedizinerin der Berner Kripo, kehrt zurück in das abgelegene Berghof ihrer Kindheit, denn das Elternhaus dort steht leer nach dem Tod des Vaters. Ihre traumatische Zeit bis zu ihrem Alter von 15 Jahren ist überschattet vom Verschwinden ihres Bruders Beni. Damals wurde ein Kindermörder für Benis Tod verurteilt, jedoch die Dorfbewohner scheinen etwas zu verbergen.

Sandro Bandini, Chef der Abteilung Leib und Leben bei der Berner Polizei, ermittelt wenig später wegen einer Vermisstenmeldung eines kleinen Jungen in Bern. Seine Freundin Milla, mutige und unkonventionelle Journalistin, versucht ebenfalls die Spur des Kindes zu verfolgen.

Auf mehreren Ebenen wird die Vergangenheit von Jahrzehnten des Verschwindens mehrerer Jungen in der Schweiz aufgerollt mit immer neuen Schatten.

Das Cover zeigt einen bewölkten Nachthimmel. Der Titel des Buches ist in weißen Großbuchstaben gehalten mit dem Schatten eines 11-jährigen Jungen im Buchstaben E (als geöffnete, scheinbar beleuchtete Tür).

Auf mehreren Ebenen verläuft der Spannungsbogen gleichzeitig, stets fortlaufend gespannt.

Sämtliche Charakteren im Buch sind nachvollziehbar, einfühlsam in ihrer emotionalen Zerrissenheit dargestellt.

Jedoch finanzielle Fragen zu Irena Jundt könnten vielleicht gestellt werden hinsichtlich ihres Lebensweges ab dem Alter von 15 Jahren und ihrer Karriere als Rechtsmedizinerin, ohne familiären Rückhalt nach Verlassen ihres Bergdorfes.