Rezension

Spannung bis zur letzten Seite - mein erster Link Roman

Der Beobachter - Charlotte Link

Der Beobachter
von Charlotte Link

Bewertet mit 4 Sternen

Samson liebt es Frauen zu beobachten, jedes Detail von ihnen zu kennen. Sie faszinieren ihn und nur so kann er sein trostloses Leben als arbeitsloser, bei seinem Bruder lebender Single ertragen. Insbesondere hat es ihm Gillian Ward angetan, seine Traumfrau. Zur selben Zeit werden in London und Umgebung ältere Damen auf perfide Art und Weise getötet. Vor ihrem Tod wurden sie wochenlang terrorisiert. Das dritte männliche Opfer passt absolut nicht ins Schema. Die Polizei kann sich keinen Reim auf den Mörder machen, da es keinerlei Verbindungen zwischen den Opfern zu geben scheint.

Der Roman ist sehr facettenreich und spannend geschrieben. Man muss die ersten hundert Seiten hinter sich gebracht haben, um die ersten Zusammenhänge erkennen zu können, da sehr viele handelnde Personen existieren und man erst einmal mitbekommen muss, wer wie zusammen gehört. Die Figuren sind über zahlreiche Ecken dann doch irgendwo miteinander verbunden, worauf der Leser erst einmal stoßen muss. Die Lösung des Falls bleibt sehr lange im Dunkeln, der Leser tippt stets auf den falschen Täter.

Mir hat der Roman, der für mich der erste von Charlotte Link war, gut gefallen. Allerdings hätte sie sich an einigen Stellen auch kürzer fassen und die eine oder andere Wiederholung weg lassen können. Besonders aufgefallen ist mir, dass sie zu Beginn oft Beschreibungen mit Nebel spinnt wie: nebelumwoben, umnebelt, etc., was den Lesegenuss etwas einschränkte. Die Geschichte wäre auch mit 400 Seiten Buchstärke gut erzählt gewesen.

Fazit: Abschließend betrachtet ein solider Thriller mit kleinen Schönheitsfehlern, der dennoch zu unterhalten weiß und den ich gern empfehle.