Rezension

Spannung, die zum nachdenken anregt

Das Haus der Treppen - William Sleator

Das Haus der Treppen
von William Sleator

Bewertet mit 4 Sternen

Fünf 16-jährige Jugendliche finden sich an einem Ort wieder, an dem es nichts als Treppen gibt. Sie führen nach oben, nach unten, sind durch Brücken verbunden und führen doch ins Nichts. Peter der eher schüchtern ist, lässt sich von den anderen manipulieren, hat keine eigene Meinung, sondern übernimmt nur die der anderen. Lola ist sehr selbstbewusst, weiß genau was sie will und muss nur noch einen Weg finden das zu erreichen. Ihr einziges Ziel - irgendwie von diesem Ort weg kommen. Blossom ist Meisterin darin, alle anderen zu manipulieren, gegeneinander aufzuhetzen und geheime Anführerin zu sein. Ebenfalls für einen Anführer hält sich der selbstbewusste, freundliche, teilweise aber auch sehr aggressive Oliver. Abigail ist, genau wie Peter, eher ruhig, vertritt aber durchaus eine eigene Meinung. Sie macht sich dennoch abhängig von anderen aus der Gruppe.

Außerhalb des Ortes könnten die fünf vielleicht Freunde werden, aber es gibt nur eine Möglichkeit um an Nahrung zu kommen, und sobald diese da ist, beginnt der Kampf. Nur wer am schnellsten is(s)t, kann darauf hoffen etwas satt zu werden - oder zumindest nicht mehr so stark zu hungern. Doch dieser Kampf wird irgendwann lebensbedrohlich und Peter und Lola merken, dass sie sich den immer grausameren Methoden entziehen wollen, die sie anwenden müssen um Nahrung zu bekommen. Auch wenn es bedeutet, dass sie hungern müssen und vielleicht sogar verhungern, versuchen sie sich dem Teufelskreis zu entziehen.

Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und die Erzählperspektiven wechseln zwischen den fünf Jugendlichen. Die einzelnen Charaktere sind sehr ausgeprägt und dennoch sollte man zu jedem ein Äquivalent aus der eigenen Jugend finden. Gerade dadurch hat mich die Geschichte noch mehr gefesselt und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Meiner Meinung nach ein Buch, dass sehr gut zeigt, wie leicht sich jeder manipulieren lässt, wenn man nur den richtigen Anreiz beziehungsweise entsprechende Bedingungen schafft. Regt auf jeden Fall zum nachdenken an und befindet sich thematisch im Bereich von "Die Welle"