Rezension

Spannung gesucht !

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 2.5 Sternen

Carl kann sich an nichts erinnern. Lediglich eine Situation verfolgt ihn – der Blick in das tote Gesicht seines Bruders Rob.
Sie ziehen den Reisverschluss über Robs Gesicht und Carl findet es einfach nur falsch. Das kann doch nicht sein, so bekommt Rob doch keine Luft. Bevor sich seine Augen schließen, sieht er noch dieses wunderschöne Mädchen, wie sie schreit. Voller Angst und Entsetzen blicken ihre Augen auf Carl, denn sie schreit wegen ihm. Als er wieder aufwacht, weiß er nur, sein Bruder ist ertrunken. Er ist tot und Carl wird trotzdem verfolgt von seiner Stimme – eine nervenaufreibende Jagd nach seinen verlorenen Erinnerungen beginnt…

„Nervenaufreibend“ – so hätte es sein sollen, die Geschichte von Carl, doch daraus ist leider nichts geworden.

Ich muss sagen, dass mir ein Spannungsbogen hier fast vollständig gefehlt hat. Ich habe mir sehr viel mehr von dem Klappentext und der Leseprobe versprochen, aber die Thematik des Buches ist ausschließlich „Ertrinken“ und „Wasser“. Ich habe das Gefühl, dass sich Szenen immer in ähnlicher Weise wiederholen und bin mit den Charakteren auch nur bedingt warm geworden.

Hauptfigur in „Drowning“ ist Carl. Er ist der jüngere Bruder von Rob und hat durch den Unfall am See sein Gedächtnis verloren. Er fühlt sich völlig verloren und nicht mal seine Mutter erkennt er am Anfang. Als die Erinnerungen zurückkommen, wünscht er sich des Öfteren, dass dem nicht so sei.  Mit der Zeit erfährt man Einiges über seinen Bruder Rob, seine Mutter und auch über Neisha. Kurzgefasst kann man sagen, dass es da kaum etwas Gutes zu berichtet gibt. Carl selbst wird von Anfang an von Schuldgefühlen geplagt, die sehr oft thematisiert werden.

Neisha war auch mit an dem See und schnell erfährt man, dass sie die Freundin von Rob war.
Sie ist einerseits eine sympathische Person und wird auch als wunderschön beschrieben. Andererseits kam ihr Charakter sehr sprunghaft rüber. Diese Sprunghaftigkeit hat mich persönlich gestört – erst empfindet sie so, dann denkt sie doch noch mal darüber nach und ändert ihre Entscheidung bzw. bemerkt, dass sie falsch reagiert hat. Das kommt aber nicht nur einmal vor.

In dem Buch dreht sich viel um Zusammenhänge, die erst mit der Zeit aufgedeckt werden. Letztendlich spielen sie aber nur eine geringe Rolle, denn eigentlich beunruhigt Carl viel mehr, dass Rob scheinbar noch da ist und so fühlt er sich die ganze Zeit verfolgt.

Positiv ist, dass Rachel Ward ein angenehmer und lockerer Schreibstil gelingt, der dazu beiträgt, dass man sehr schnell in die Geschichte findet. Er ist einfach und ich finde der Stil passt sehr gut zu der Story.

Fazit
Ich hatte das Gefühl, dass eine Kurzgeschichte auch alles gesagt hätte. Die Einseitigkeit der Geschichte und  die fehlende Spannung, haben das Buch für mich eher zu einer enttäuschenden Leseerfahrung gemacht.