Rezension

Spannung im Süden

Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta
von Gil Ribeiro

"Lost in Fuseta" hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein schöner Portugalkrimi. Er spielt mehr im Hinterland bzw. in einem nicht so touristisch erschlossenem Gebiet. Die Polizeistation ist nur klein und für mehrere Orte zuständig. Das finde ich gut, denn so ist es klar, das die Polizisten aus der Gegend stammen und natürlich die Menschen in den Orten kennen. Das macht es immer liebenswert und man bekommt ein besseres Gefühl für die Charakteren. Diese sind hier in meinen Augen auch sehr interessant. Die einheimische Sub-Inspektorien Graciana Rosado und ihr Kollege Carlos Esteves sind natürlich hier tief verwurzelt und so spielt auch die Familie von Graciana eine große Rolle in dem Krimi. Der Leser fühlt sich hier schnell wohl und erlebt die Familie hautnah. Natürlich ist der Kriminalfall sehr wichtig und das Thema ist ziemlich aktuell. Auch wenn dies ja erst zum Schluß aufgedeckt wird. Bis dahin erfolgt ein langer überraschender Ermittlungsweg mit nicht immer streng nach Gesetz erfolgten Ermittlungen. Aber genau das macht es aus - es ist realistisch und eher an den Menschen dran. In der Geschichte kommt ja auch ein deutscher Austauschkommissar zu den portugiesischen Kommissaren. Die Figur des Leander Lost ist nicht ganz einfach und zu Beginn lässt man sich echt täuschen. Aber es ist eine sehr sympathische Figur und gibt dem Buch einen besonderen Punkt. Die Zusammenarbeit gestaltet sich am Anfang nicht so gut, aber im Laufe der Handlung klärt sich alles auf und es läuft gut. Es ist spannend - menschlich und realitätsnah geschrieben. Ich fand es erfrischend zu lesen. Die Handlung ist vielfälltig und lässt sich gut verfolgen. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf weitere Fälle mit diesem Ermittlungsteam und dem ganzen Umfeld. Der Krimi ist ein Muss, gerade für Portugal Fans.