Rezension

Spannung in kurzem Gewand

Die Kinder vom Lakeview - Heike Pauckner

Die Kinder vom Lakeview
von Heike Pauckner

Der sanftmütige Daniel gerät ständig in Schwierigkeiten, nicht zuletzt durch seinen unbeherrschten Freund Luke. Nun soll er dazu noch das Waisen­haus seiner Kindheit aufsuchen, um ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu lüften, das er lange verdrängt hat. Schon bald wird er von Erinnerungs­blitzen heimgesucht und glaubt, den Geist seiner Schwester zu sehen, die damals mit anderen Kindern spurlos verschwand. Hatte Luke etwas damit zu tun? Und was will diese mysteriöse Frau von ihm, die immer wieder wie ein Schatten auftaucht?

Meine Meinung:
Und schon findet der TextLustVerlag-Monat sein Ende. Ich habe auch ein drittes Buch aus dem Programm gelesen und mich dieses Mal für die Serie »Gaias Schatten« entschieden. Ich selbst hatte mal eine Ausschreibung für Gaias Schatten gesehen (ich weiß allerdings nicht sicher, ob es der gleiche Verlag war) und hatte mit einer Story begonnen und auch fast fertig, jedoch kam ich dann mit der Überarbeitung zeitlich nicht mehr hin – mist.
Mist aus dem Grund, denn, wie auch bei »Die Schrecken von Sahlburg« sind diese Büchlein von der Qualität hervorragend und das Cover von »Die Kinder vom Lakeview« gefällt mir wirklich klasse. Es ist klar strukturiert, dunkel und hat alles, was es braucht.
Daniel ist unser Protagonist, wenn man so will. Er und sein Freund Luke sind Waisenkinder, die nun, als Erwachsene, ihr Leben in den Griff bekommen wollen. Wobei Luke sehr speziell ist, wie man rasch feststellt.
Mit Adam, einem Psychiater, beginnt eigentlich das ganze Drama, denn er bittet Daniel zurück nach Lakeview (dem Waisenhaus) um da dem gemeinen Brown beizustehen, der behauptet, die große Mutter würde ihm zeigen, wo die einstmals verschollenen Kinder sind. Brown war allerdings seinerzeit kein guter Zeitgenosse, doch ein außerplanmäßiger Wandel im Job ermöglicht Daniel dann doch diesen »Einsatz«.
Natürlich darf auch die Polizei nicht fehlen und so sind Nat und Pete mit dabei.
Die Sprache war soooo wundervoll. Ich hätte noch sehr viel mehr, noch sehr viel länger lesen können. Die Autorin malte wunderbare Bilder in meinen Kopf, nahm mich mit, setzte weise Metaphern ein, umschrieb wunderschön. Wirklich klasse umgesetzt!
Fazit:
Angefangen von der Einführung der Charakter, über die Beschreibung des Lebens bis hin zu stimmungsvollen Rückblenden und gruseligen Augenblicken, hat die Autorin wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Geschichte stimmig zusammenzusetzen. Lediglich am Ende wurde die Geschichte etwas sehr turbulent und leicht durcheinander, nicht jedoch, ohne zum Schluss wieder den roten Faden aufzunehmen und die Geschichte logisch zu beenden. Viele Details, die gestreut wurden, wurden aufgelöst, erklärt. Auch das Miträtseln und fiebern kam nicht zu kurz, auch wenn ich einen klaren Hinweis auf eine ganz gewisse, wichtige, Person recht früh enttarnt hatte, dennoch verlor ich, dank der tollen Art zu schreiben, nicht die Lust und die Spannung an der Geschichte.
Den Höhepunkt setzen die Illustrationen am Beginn und am Ende der Story. Wirklich toll.
Definitiv alles richtig gemacht und wer kurzweiligen Lesegenuss mit ganz viel Spannung und Nervenkitzel möchte, der sollte sich das Buch besorgen. Ich glaube, die Gaias-Schatten-Reihe werde ich mir jetzt mal genauer ansehen und vielleicht überarbeite ich meine Geschichte dann auch noch. :)