Rezension

Spannung leider nur auf den letzten Seiten

Auf ewig mein - Eva Völler

Auf ewig mein
von Eva Völler

Bewertet mit 3 Sternen

Band 1 hat mir "so la la" gefallen - Band 2 spielt rund um die Welt, bleibt aber leider wieder zu sehr an der Oberfläche und verschenkt damit viel Potential einer genialen Zeitreisegeschichte!

Vor Erscheinen des zweiten Bandes, den ich jetzt in einer Leserunde lesen durfte (dafür vielen Dank an den Verlag!), war ich bereits gespannt, ob mich dieser mehr würde überzeugen können als Teil 1 der Time School.

Dazu müsst Ihr wissen, dass ich vom ersten Band nicht so sehr überzeugt war und jetzt schon gespannt, ob mich der zweite Teil mehr packen konnte. ;-)

 

Gerade als ich dachte, dass es mir langweilig wird, weil am Anfang soviel wiederholt und erklärt wird, kam die Handlung dann doch langsam in Fahrt. Eine sehr nette Passage (ein Einstieg mit Goethe) wertet den ersten Teil auf.

 

Alles in allem geht es mir jetzt mit dem Beenden des Buches aber leider so ähnlich wie in „Auf ewig dein“. Es ist ein vielversprechender Plot, der spannend erzählt werden könnte. Leider verliert sich die Autorin häufig in Erklärungsversuchen, die nicht unbedingt logisch scheinen, oder in Details der Epoche, die sie ausführlicher beschreibt, aber nicht wirklich lehrreich scheinen bzw. zur Sache bzw. zum Fortschritt der Handlung nichts beitragen.

 

Leider bleiben die Charakterbeschreibungen an der Oberfläche, besonders Annas grundlegende Naivität finde ich unerträglich. Für eine Frau Anfang zwanzig agiert sie höchst unerfahren und stellt damit (bis auf ihre geschichtliche Bildung, die sie allerdings auch nicht immer verfügbar zu haben scheint) kein gelungenes Identifikationspotential bereit.

Konflikte oder Probleme, die entstehen, werden in „Nullkommanichts“ gelöst, so dass Spannung nicht wirklich aufkommen kann.

 

Zum Positiven in diesem Buch gehören,

dass

die Schmachterei zwischen Anna und Sebastiano deutlich abgenommen hat.

der Handlungsort größtenteils verlegt wird, da die Zeitreisenden eine Reise um die Welt nach dem Vorbild von Jules Vernes „In achtzig Tagen um die Erde“ unternehmen müssen. (Leider wird auch da viel Potential verschenkt, indem seitenweise redundante Beschreibungen erfolgen.)

im letzten Teil spannend und rasant erzählt wird.

Leider retten es die etwa letzten dreißig spannungsreichen Seiten nicht für mich – dann wenn ich die für mich „überflüssigen“ und langatmigen Passagen rausstreiche, wäre das Buch locker mit der Hälfte der Seiten ausgekommen!

Die Argumentation der Autorin, dass dies ein Jugendbuch ist, kann ich aus meiner Sicht nicht wirklich nachvollziehen, denn schaut man sich Bücher anderer Autoren an (Gier, Blix, Ende, Boie, Ruby, um nur einige zu nennen), kann man diesen als Erwachsener (oder gerade als Erwachsener) durchaus sehr viel abgewinnen.

 

Fazit:

Ein durchaus vielversprechender Ansatz, der im zweiten Band eine leichte Steigerung zu Teil 1 aufweist, aber leider immer noch weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.